Bundeskanzler Olaf Scholz ist in die USA gereist. Die Welt wartet gespannt, was dort gesprochen wird. Doch erste Fotos sorgen für Entsetzen. Der deutsche Kanzler präsentiert sich im Schlabber-Look.
Die Bilder aus dem Flugzeug erinnern an Urlaubsfotos eines netten Opas. Das ist vor allem deshalb irritierend, weil der deutsche Kanzler mit dem US-Präsidenten über Krieg und Frieden in der Ukraine sprechen will.
Zeigt man Russland die Stirn oder sucht man diplomatische Wege? Deutschland steckt mit dem Streit um die Pipeline Nord Stream 2 mitten drin im Geschehen. Die Welt rechnet mit einem harten Kanzler – und dann steht er da im grauen Schlabber-Pulli und grinst schelmisch wie der Weihnachtsmann.
Es ist nicht das erste Mal, dass Scholz sich legere zeigt. Das tat er schon als Finanzminister und bei seiner Impfung. Was steckt dahinter?
Ein Experte erklärte auf Rückfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland, dass er in dieser Kleidungswahl Absicht erkenne. Scholz zeige sich damit bewusst bürgerlich und hebe sich damit deutlich von seiner Vorgängerin ab, die man nur im Hosenanzug erblicken konnte. Das sei eine Botschaft an die Wähler zuhause. Aber auch Richtung Washington habe dieses Erscheinungsbild eine Aussage: Der Pulli zeige: „Ich bin casual unterwegs, das ist ein Gespräch unter Freunden.“, deutet Karl-Martin Obermeier, Professor für Public Relations und Journalismus, in diese Kleiderwahl. Außerdem fügt er hinzu: „Wenn er zu Putin fliegt, wird er sich anders kleiden, da bin ich mir sicher.“
Dass Politiker in bequemen Klamotten über die Ozeane der Welt fliegen, ist an sich keine Seltenheit und in Anbetracht der Reisezeit auch verständlich. Selbst Angela Merkel reiste mit Strickjacke und Stoffhose. Allerdings ließ sie, wie die meisten Politiker, sich niemals so fotografieren. Scholz sagt damit klipp und klar: „Schaut mal, ich bin nicht so ein steifer Typ, wie ihr euch immer vorstellt“, vermutet Obermeier.