Es ist ein selten dagewesener Paukenschlag beim Erstligisten Hertha BSC: Mit sofortiger Wirkung suspendierten die Berliner Torwart Rune Jarstein (37). Der Norweger, wurde jetzt aus dem Kader gestrichen und dort durch Neuzugang Tjark Ernst (19) ersetzt. Der Hintergrund soll ein riesiger Disput während des Trainings gewesen sein.
Wie die BILD Zeitung erfuhr, soll Jarstein am Tag des Abschlusstrainings über Torwart-Trainer Andreas Menger gelästert haben. Dabei habe er sich über die Inhalte des Trainings und über die mangelnde Kommunikation beschwert. Das Ergebnis einer sofort einberufenen Aussprache: Die Freistellung Jarsteins. Das Team wurde umgehend über diese Entscheidung informiert.
Der Verein bestätigte die Entscheidung auf Nachfrage: „Rune war aus sportlichen und disziplinarischen Gründen gegen Frankfurt nicht dabei. Es wird jetzt sehr zeitnah ein Gespräch mit ihm und seinem Berater geben.“
Soviel vorweg: Eine weitere Zusammenarbeit mit dem Sportler sei für Hertha ausgeschlossen. Es könnte also wirklich auf eine sofortige Auflösung seines Vertrages hinauslaufen. Dieser läuft aber eigentlich noch ein knappes Jahr: Und zwar bis zum 30. Juni 2023.
Über das Verhalten Jarsteins sei man in Berlin schwer enttäuscht. Nach längerer Krankengeschichte habe man ihm vom Verein aus viel Unterstützung zukommen lassen. Außerdem hatte man ihn trotz längerer Ausfallzeit gerade erst wieder als Nummer zwei hinter dem neuen Stammkeeper Oliver Christensen (23) aufgebaut. Und das, obwohl mit Tjark Ernst und Robert Kwasigroch zwei deutsche Jugendnationaltorhüter ebenfalls zur Debatte standen.
Jarstein spielte seit dem 01. Januar 2014 bei Hertha BSC. Er war jahrelang die Nr.1. Insgesamt absolvierte er 178 Pflichtspieler als Torwart der Mannschaft. Aus Respekt vor Jarsteins Verdiensten für Hertha in den vergangenen acht Jahren wird trotz des Trainings-Eklats nun nach einer einvernehmlichen Lösung gesucht.
Ob dies jedoch fruchten wird ist fraglich. Eine Trennung scheint jedoch nicht mehr aufzuhalten zu sein.