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ARD-Moderator gesteht und bedauert Fehler bei der Corona-Pandemie

Während der Corona-Pandemie hatten viele Menschen eine eigene Meinung. Die einen befürchteten eine Apokalypse, die anderen wiederrum relativierten die Gefahr und zählten sich zu den sogenannten „Verschwörungstheoretikern“. So richtig wusste eben noch niemand wohin die Reise mit dem bis dato noch unbekannten Virus geht.

Zu den Unwissenden und Verharmlosern zählte auch Ranga Yogeshwar, Physiker und ARD-Moderator. Heute gesteht der Journalist, damals sogar bei weitem nicht alles richtig gemacht zu haben.

Im Gespräch mit der „Zeit“ erklärt Yogeshwar jetzt, dass er die Tragweite der gesamten Pandemie damals gar nicht so ganz begriffen habe. Das sei aber sein Job als Moderator gewesen. Und dem konnte er einfach nicht nachkommen.

Neben seiner anfänglichen Unterschätzung des Coronavirus prangert Yogeshwar jetzt bei sich selbst an, als Mitglied des Corona-Expertenrats häufig nicht energisch genug nachgehakt zu haben. Der gesamte Rat habe etwa sehr wenig darüber gewusst, ob Menschen an oder mit der Erkrankung starben.

Dem hätte er als Journalist nachgehen müssen, zumal er heute glaubt, dass verschiedene Befunde und Auslegungen am langen Ende auch monetäre Gründe gehabt hätten.
„Im Nachhinein frage ich mich: War die Statistik so unklar, weil Kliniken in einem Fall mehr abrechnen konnten als im anderen? Hätte ich dem energisch nachgehen müssen?”

Im späteren Verlauf der Pandemie war der ARD-Moderator dann Gesicht der Impfkampagne des Bundesgesundheitsministeriums. Aus heutiger Sicht war das in seiner Position ein Fehler, da er “mehr kritische Distanz zu einem Medizinsystem hätte wahren sollen, das sich in der Pandemie an einigen Stellen als antiquiert und überfordert erwiesen hat”. Außerdem habe er für diese Kampagne unzählige Hassnachrichten erhalten. Kein schönes Gefühl – auch heute noch nicht.

Ein starker Zug, dass sich der Journalist heute zu seinen Fehlern bekennt und seine Vorgehensweise selbst in Frage stellt. Eigenen Angaben nach habe das noch kein anderer Kollege getan.