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Corona-Maßnahmen im Herbst: Experten rechnen mit Plan der Bundesregierung ab

Gesundheitsexperten zufolge wird die Aussicht auf eine Coronavirus-Welle in diesem Herbst immer wahrscheinlicher. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung einen Expertenrat eingesetzt, der berät, wie Deutschland sich zum Schutz der Bevölkerung vorbereiten soll. Die vorgeschlagenen Maßnahmen wurden jetzt veröffentlicht, aber es scheint, dass einige Experten außerhalb des Rates anderer Meinung sind. Wie wird Deutschlands Vorbereitung aussehen?

Grundlage der Empfehlung des Sachverständigenrates ist eine „vorausschauende Vorbereitung mit kurzen Reaktionszeiten“. Darauf aufbauend wurden drei unterschiedliche Szenarien prognostiziert, auf die Deutschland vorbereitet sein sollte. Dabei handelt es sich um ein günstiges Szenario (Rückgang der Corona-Fallzahlen), ein Basisszenario (Anstieg bleibt gering, mit wenig Druck auf Krankenhäuser) und ein ungünstiges Szenario, das durch eine neue hochansteckende Corona-Variante verursacht würde.

Zur Vorbereitung brauche es „eine solide Rechtsgrundlage für Infektionsschutzmaßnahmen“, damit Schutzmaßnahmen überall gleich angewendet werden. Diese werden im Infektionsschutzgesetz enthalten sein, das Ende September erneuert werden soll. Die Bundesregierung plant folgende Vorbereitungen:

Tests: Beim Basisszenario wird die Testung überwiegend auf Risikogruppen und begründete Verdachtsfälle beschränkt. Für Krankenhäuser und Pflegeheime schlägt der Rat ein regelmäßiges Screening auf Coronaviren und Grippeviren vor. Es werden Vorbereitungen getroffen, um bei Bedarf verstärkte Tests zu ermöglichen.

Impfungen: Die Anzahl der Impfungen und Auffrischungsimpfungen soll unter anderem durch eine groß angelegte Kampagne erhöht werden, bei der aufsuchende Impfteams zur Verfügung stehen, um Impfungen gegen Sars-CoV-2 und Influenza anzubieten. Es wurden ausreichende Dosen vorbestellt, um eine ausreichende Versorgung mit Impfstoffen sicherzustellen.

Maßnahmen: Diese hängen von der Situation ab. Im Falle des günstigen Szenarios wären außer dem Schutz von Risikogruppen keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich. Das Basisszenario könnte die Wiedereinführung von Masken und soziale Distanzierung in Innenräumen vorsehen. Dies wäre auch im Falle eines ungünstigen Szenarios erforderlich. Die Experten zielen darauf ab, Kontaktbeschränkungen möglichst wenig zu nutzen.

Insgesamt befürworten unabhängige Experten die vorgeschlagenen Maßnahmen, obwohl einige, wie der Epidemiologe Timo Ulrichs, der Meinung sind, dass die Impfkampagne viel intensiver fortgesetzt werden muss. Andere sind besorgt über den Mangel an Daten, auf denen Entscheidungen basieren können, und die Kosten, die mit der Erweiterung der aktuellen IT-Struktur verbunden sind, die für eine effektive Koordinierung der Gesundheitsbemühungen im ganzen Land unerlässlich sein wird.