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Damit Deutschland wohlhabend bleibt: Arbeitnehmer sollen 100 Stunden zusätzlich arbeiten

Das sind Töne, die keinem Arbeitnehmer gefallen dürften: Der Wohlstand unseres Landes steht gefährlich auf der Kippe. Begründet ist das im demografischen Wandel. Denn immerhin ist der Anteil der Menschen, die 65 Jahre und älter sind, seit den 1960er Jahren immer größer geworden. Inzwischen kann man sagen, dass jeder fünfte Bundesbürger über 60 Jahre alt ist.

Berechnungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung haben sogar ergeben, dass bis 2060 jeder dritte Mensch über 65 Jahre sein könnte. Es kommt einfach kein Nachwuchs mehr nach, weswegen jetzt vorgeschlagen wird, dass die Arbeitnehmer länger und mehr arbeiten sollen um das alles aufzufangen. So könne dem stetig wachsenden Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.

Der Vorschlag selbst kommt übrigens vom Ökonom Michael Hüther. Er hatten die unbeliebte Reform bereits in der Vergangenheit schon einmal als Lösung gegen den Wohlstandsverlust geäußert. Doch was beinhaltet sein Vorschlag denn jetzt genau? „Wir sollten 100 Stunden mehr im Jahr arbeiten“, sagt er.

Bei Gewerkschaften und Sozialverbände kam der Vorschlag hingegen gar nicht gut an. Anja Piel, Vorstandsmitglied beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), sprach sogar von einer billigen Scheinlösung „ohne sozialen Kompass“.

Fakt ist aber dennoch: In Deutschland muss etwas passieren, wenn der Wohlstand, den wir alle so gewohnt sind, auch langfristig beibehalten werden soll. Schon jetzt steht Deutschland nämlich vor einem enormen Arbeits- und Fachkräftemangel. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht der bemerkt die vielen Stellenanzeigen, die einfach nach wie vor unbesetzt bleiben, weil niemand da ist, der sie machen kann oder will.

Das Statistischen Bundesamt sagt sogar, dass die Anzahl der Erwerbspersonen (20 bis 66 Jahre) in Deutschland im ungünstigsten Fall bis 2030 bereits um fast vier Millionen schrumpfen könne. Weitere 30 Jahre später gibt es in diesem Szenario nur noch 31,5 Millionen Arbeitende und damit fast zehn Millionen Erwerbstätige weniger als noch im Jahr 2019.