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Das Renteneintrittsalter aufgehoben: Deutsche müssen immer länger arbeiten

Deutschland hat ein großes Problem. Das deutsche Rentensystem hat Schwierigkeiten, die Mittel aufzubringen, um die Arbeitnehmer im Ruhestand zu unterstützen. Der Grund dafür: Es gibt viel mehr Menschen, die kurz vor dem Rentenalter stehen, als junge Menschen, die ins Berufsleben eintreten. Bundeskanzler Scholz schlägt nun eine radikale Lösung vor, um die notwendigen Rentenbeiträge einzubringen.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind in Deutschland über 20 % der Bevölkerung 65 Jahre oder älter. Zum Vergleich: Die 15- bis 24-Jährigen machen nur 10 % der Bevölkerung aus. Außerdem leben die Menschen immer länger. Das bedeutet, dass mehr Menschen länger mit einer Rente versorgt werden müssen, aber die Beiträge, die eingezahlt werden, sind geringer als früher.

Es wurden verschiedene Lösungen vorgeschlagen. Die Erhöhung der Wochenarbeitszeit war eine davon, die bei den Arbeitnehmern für Aufruhr sorgte. Dieser Vorschlag wurde von den Medizinern entschieden abgelehnt: Längere Arbeitszeiten würden zu einem Anstieg von stress- und ermüdungsbedingten Krankheiten führen.

Die andere vorgeschlagene Lösung war eine Erhöhung der Rentenbeiträge. Dies ist immer noch im Gespräch. Immerhin ist der deutsche Rentenbeitragssatz seit langem einer der niedrigsten in Europa. Zum jetzigen Zeitpunkt, da die Inflation so hoch ist wie seit Jahren nicht mehr, wurde eine Erhöhung der Rentenbeiträge jedoch verschoben. Zu viele Menschen haben bereits jetzt Schwierigkeiten, mit ihrem Einkommen ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

So bleibt laut Bundeskanzler Scholz nur noch eine mögliche Lösung übrig. Die Arbeitnehmer müssen später in Rente gehen, um mehr Geld in die Rentenkasse einzahlen zu können. Vor nicht allzu langer Zeit wurde das Renteneintrittsalter in Deutschland bereits von 63 auf 65 Jahre angehoben. Nun steht die nächste Erhöhung an: Wer nach 1967 geboren ist, muss zwei Jahre länger warten, bis er in Rente gehen kann. Auf diese Weise wird in Deutschland derzeit eine schrittweise Anhebung des offiziellen Renteneintrittsalters auf 67 Jahre vorgenommen.

Aber das wird nicht die letzte Erhöhung sein. Derzeit wird über die Notwendigkeit einer Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre diskutiert. Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie, Stefan Wolf, forderte diesen Schritt bereits im August letzten Jahres. Trotz des starken Widerstands von Gewerkschaften und Sozialverbänden ist diese Option als Lösung für das anhaltende Rentenproblem in Deutschland nicht völlig ausgeschlossen worden.