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Deutsche sollen auf Fleisch verzichten – Massenprotest formiert sich

Da die Ukraine aufgrund des russsischen Angriffskriegs kaum noch Getreide liefern kann, fordert Entwicklungsministerin Svenja Schulze, dass die Deutschen weniger Fleisch essen sollen, um so den Hunger in der Welt zu bekämpfen.

Russland und die Ukraine bedienten zusammen 30 Prozent aller Weizen- und 20 Prozent der Maisexporte. Das Welternährungsprogramm habe bislang die Hälfte seiner Weizen-Lieferungen aus der Ukraine bezogen. “Die Welt läuft auf neue Hungersnöte zu. Mit steigenden Preisen drohen auch wieder Brotaufstände, wie vor elf Jahren im arabischen Raum, und damit eine neue Welle der Instabilität”, so die Ministerin.

Mit ihrer Einschätzung ist Schulze nicht allein. “Die Auswirkungen von Putins Krieg sind weit über die Grenzen der Ukraine hinaus zu spüren und haben unmittelbare und gefährliche Auswirkungen auf die globale Ernährungssicherheit”, sagte US-Vize-Außenministerin Wendy Sherman im UN-Sicherheitsrat. Der Kreml habe diese “globale Nahrungsmittelkrise” geschaffen.

Ähnlich äußerte sich auch der französische UN-Botschafter Nicolas de Rivière. Russlands Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensja, wies die Vorwürfe dagegen zurück. Er machte die “unkontrollierte Hysterie der vom Westen gegen Moskau verhängten Sanktionen” für Turbulenzen auf den Lebensmittelmärkten verantwortlich.

Die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulz hat einen Vorschlag, wie man das Problem angehen könnte: Die Deutschen sollen weniger Fleisch essen. Laut Schulz könnte man so dem Welthunger bekämpfen. “60 Prozent des weltweit produzierten Maises wird an Tiere verfüttert, in der EU ist es bei Weizen ähnlich”, erklärte Svenja Schulze dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). “Wenn wir in Deutschland die Schweinefleischproduktion um 30 Prozent reduzieren würden, wäre eine Ackerfläche von einer Million Hektar frei – etwa ein Zehntel der Ackerfläche in Deutschland. Darauf könnte man fünf Millionen Tonnen Getreide anbauen.”

Mit ihrem Vorschlag trifft die Ministerin auf wenig Gegenliebe. Auf Twitter zeigten sich etliche Nutzer empört und wollen lieber auf Svenja Schulze statt auf Fleisch verzichten. “Sehr gute Idee, lassen Sie uns damit beginnen auf Svenja Schulze zu verzichten…”, pöbelt dieser Nutzer im Netz. Ähnlich sieht es ein anderer und twitterte: “Würde gerne auf Svenja Schulze, ihre Apanage, ihren steuerfinanzierten, unproduktiven Anhang verzichten.”

Der Schulze-Vorschlag sei “fachlich schlichtweg falsch”, wetterte auch der Bauernpräsident Joachim Rukwied. Im Interview mit der “Bild”-Zeitung erklärte er dazu: “Futtergetreide wird meist in Regionen angebaut, in denen die Böden für den Anbau von Brotweizen häufig ungeeignet sind.” Ähnlich sieht es auch Steffen Reiter vom Verband der Fleischwirtschaft: “Die Ministerin liegt falsch.” Auch die FDP-Agrarexpertin Carina Konrad stellt sich gegen ihre Ampel-Koalitions-Kollegin: “Der Vorschlag geht an der Realität vorbei. Die Gerste ist bereits ausgesät.”