Dringende Warnung des Robert-Koch-Instituts: „Ab sofort“ umsetzen

Die neue und alte Bundesregierung ist zurückhaltend mit Corona-Gesetzen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) wendet sich nun direkt an die Bürger und mahnt diese, sich freiwillig zu beschränken.

Im aktuellen Wochenbericht des RKI warnt das Institut vor einer „besorgniserregenden“ Entwicklung. Die Experten für Epidemien befürchten eine weitere „Zunahme schwerer Erkrankungen und Todesfälle“ sowie überfüllte Krankenhäuser.

Um dieses Horrorszenario zu verhindern, sollen die Bürgerinnen und Bürger folgende Maßnahmen „ab sofort“ umsetzen, heißt es in dem 32-seitigen Bericht:

• Kontaktreduktion
• Masken tragen
• Einhaltung des Mindestabstands und der AHA Regeln
• Regelmäßiges und gründliches Lüften von Innenräumen
• Größere Veranstaltungen absagen oder meiden
• Corona Warn App nutzen

Diese Empfehlungen, so schreibt das RKI in fettgedruckten Buchstaben, gelten auch für Geimpfte und Genesene.

Wer Kontakte nicht vermeiden könne, solle vorher einen Test machen und die Warn App nutzen. Auch dies gelte unabhängig vom Impfstatus. „Außerdem ist es unbedingt erforderlich, bei Symptomen einer neu auftretenden Atemwegserkrankung wie z.B. Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten (ebenfalls unabhängig vom Impfstatus) zuhause zu bleiben, die Hausarztpraxis zu kontaktieren und dort einen PCR-Test durch führen zu lassen“, heißt es weiter.

Grund für die Aufregung sind die aktuellen Zahlen, die dem RKI vorliegen und gleich mehrere Rekorde sprengen. Diese Zahlen seien „schon jetzt höher als alle bisher auf den Höhepunkten der vorangegangenen Erkrankungswellen verzeichneten Werte“, mahnt das RKI. Dabei hat der Winter noch gar nicht angefangen.

So ist die Positivrate der Coronatests, die diese Woche durchgeführt wurden, so hoch wie nie. Mehr als 16 Prozent aller durchgeführten Tests sind positiv ausgefallen. Das heißt, von 20 Personen, die sich testen ließen, waren mehr als drei Personen tatsächlich infiziert. Insgesamt waren es 187.018 Neuinfektionen in der Kalenderwoche 44. Noch in der Vorwoche waren nur rund 12 Prozent der Tests positiv, bei etwa gleicher Menge an Gesamttestungen.

Die Tagesauswertung sah am Donnerstag keineswegs besser aus. Binnen 24 Stunden meldeten die deutschen Gesundheitsämter mehr als 50.000 Neuinfektionen und damit erneut einen Höchstwert seit Beginn der Pandemie.

Auch die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz erreichte abermals einen Höchstwert und dies zum vierten Tag in Folge. Demnach infizierten sich in Deutschland fast 250 Personen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.

Die Zahl der neuen Todesfälle ist im Vergleich zum Donnerstag der Vorwoche um 70 angestiegen. Das heißt: Vor einer Woche wurden 165 Todesopfer binnen 24 Stunden gemeldet, aktuell liegt die Zahl bei 235 Verstorbenen innerhalb eines einzigen Tages. Damit stieg die Gesamtzahl aller Corona-Todesopfer in Deutschland auf 97.198.