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Eilmeldung: Russland setzt Massenvernichtungswaffen in Mariupol ein

Die schlimmsten Befürchtungen scheinen wahr zu werden. Am Montagabend berichtete eine paramilitärische Einheit aus der Ukraine über den Einsatz von Chemiewaffen in Mariupol. Damit verstoßen russische Streitkräfte einmal mehr gegen das Völkerrecht. Denn Chemiewaffen werden genauso wie Atom- und Biowaffen von der internationalen Gemeinschaft geächtet.

Russische Streitkräfte setzen in der Hafenstadt Mariupol offenbar Chemiewaffen ein. Das berichtete die paramilitärische Einheit Regiment Asow aus der Ostukraine am Montagabend. Die Substanz sei durch eine Drohne verbreitet worden und die Opfer litten unter Kurzatmigkeit und neurologischen Ausfallerscheinungen, hieß es in einer Twitter-Meldung.

Offiziell bestätigt wurde die Meldung zunächst nicht. Beobachter des Ukraine-Konflikts und politische Akteure rechneten allerdings schon seit Tagen mit einem derartigen Angriff.

Theoretisch sollte Russland gar nicht über Chemiewaffen verfügen. Mehr als 190 Länder unterzeichneten ein Chemiewaffenverbot. Auch Moskau hat sich offiziell diesem Verbot verpflichtet. Seit 2017 gilt Russland als frei von Chemiewaffen. Fakt ist aber auch, dass diese Waffen teilweise mit Haushaltschemikalien hergestellt werden können. Daher ist es unmöglich zu überprüfen, ob ein Land den Einsatz von Chemiewaffen ermöglicht oder nicht.

Wie auch Atom- und Biowaffen verstoßen Chemiewaffen gegen das Völkerrecht, da sie nicht gezielt gegen militärische Einheiten einsetzbar sind. Im Gegenteil: Kommen Chemiewaffen zum Einsatz, so treffen sie oft vor allem die Zivilbevölkerung tödlich und leidvoll. Sie gelten deshalb auch als Terrorwaffen, mit dem Hauptzweck ein Volk zu zermürben.

Nach Angaben von ukrainischen Streitkräften stand Mariupol am Montagabend bereits kurz vor der Eroberung. Die zivilen Opfer überstiegen bereits die 10.000. Prorussische Aktivisten meldeten die Eroberung des Hafens. Das Ausmaß der Zerstörung in der ganzen Stadt ist unübersehbar.

„Heute wird wahrscheinlich die letzte Schlacht sein, da die Munition zur Neige geht“, erklärte die 36. Marinebrigade der ukrainischen Streitkräfte via Facebook. Die ukrainischen Einheiten seien „zurückgedrängt“ worden und „umzingelt“. Es gebe zahlreiche Verluste und Verletzte: „Alle Infanteristen sind getötet worden und die Feuergefechte übernehmen jetzt Artilleristen, Flugabwehrkanoniere, Funker, Fahrer und Köche. Sogar das Orchester“, hieß es weiter.

Der stellvertretende Bürgermeister Serhij Orlow dementierte diese Meldung zunächst. Die „Kämpfe um Mariupol gehen weiter“, sagte er gegenüber britischen Medien. Vermeintlich aktuelle Informationen über die Marine seien „gefälscht“. Ein Teil der Stadt sei nun von Russen besetzt, die ukrainischen Soldaten würden jedoch weiterhin den Süden, die Industriegebiete und das Zentrum von Mariupol verteidigen.

Aber auch die ukrainischen Verteidiger sind am Ende: