Kategorien: Allgemein News

Ex-FDP-Minister verlangt: Deutsche Bevölkerung muss mehr Opfer bringen

Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine sind bereits 5 Wochen vergangen – gemessen an der Dauer des 2. Weltkriegs ist das fast nichts. Doch diesmal schreitet die Zerstörung schneller voran.

In der ARD-Talkshow von Sandra Maischberger äußerte sich nun der FDP-Politiker Gerhart Baum über den Krieg und seine Folgen – und er hat eine beängstigende Botschaft für Deutschland: Die fetten Jahre sind vorbei.

Baum, ehemaliger deutsche Innenminister, ist inzwischen 89 Jahre alt und kann sich selbst noch an den 2. Weltkrieg erinnern, den er als Jugendlicher miterlebte. Er kann aus eigener Erfahrung mit den Ukrainern mitfühlen, die vor Krieg und Tod fliehen und ihr nacktes Leben retten wollen. Auch glaubt er nicht an ein schnelles Ende des Krieges und befürchtet, dass die Lage auf Jahressicht sich nicht verbessern wird.

Seine Prognose: Die Weltordnung, die nach 1945 aufgebaut wurde, ist in Gefahr – wenn nicht sogar schon verschwunden. Der gestörte Welthandel wird sich nicht so schnell – falls überhaupt – erholen. Investitionen in Armeen werden Milliarden verschlingen und Preise steigen: Wir in Deutschland werden Wohlstand verlieren. Und wir müssen – zum Beispiel mit einem Embargo von russischem Öl und Gas – Opfer bringen. Baum sagt: Wir müssen diese Opfer bringen, denn sie sind der Preis um Despoten wie Putin zu stoppen. Sie sind damit der Preis für den Frieden.

Was Baum – und auch zahlreiche Journalisten in der Talkrunde – vermissen, ist eine klare Ansage der Politik, sprich von Bundeskanzler und Bundesregierung, an die Deutschen: Wir müssen mehr Opfer bringen.

Erhellend war in Maischbergers Runde auch die Einschätzung der Politologin Nina Chruschtschowa (Urenkelin des Sowjetischen Staatsoberhauptes Nikita Chruschtschow):
Sie bestätigt, dass Putin auf den Spuren Stalins wandelt, den er geradezu bewundert. Und die fehlgeschlagene Invasion der Ukraine ist zudem auch Beleg, dass Putin wohl dem gleichen Größenwahn wie Stalin (aber auch anderen Diktatoren von Hitler bis Castro) verfallen ist und zunehmend ähnliche Charakterzüge aufweist.

Gefährlich ist vor allem, dass keine Stimme von außen (sei es aus dem Ausland oder aus Russland, jedoch außerhalb Putins Führungszirkel) mehr zu Putin durchdringt.

Foto: Christian Lindner und Marco Buschmann, über dts Nachrichtenagentur