Der Krieg in der Ukraine hat solidarische Konsequenzen. Denn der russische Präsident Putin setzt im Krieg auf den Hunger als Waffe. Das wiederum sorgte dafür, dass Deutschland sowohl die Ukraine als auch andere Länder umfangreich mit Lebensmitteln unterstützt hat. „Wir haben mittlerweile fast 150 Lieferungen in die Ukraine gebracht mit rund 4800 Paletten Lebensmittel“, erklärt Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne). „Der Handel, die Lebensmittelhersteller und die gesamte Ernährungswirtschaft waren sofort am Start mit wirklich großer Hilfsbereitschaft.“
Doch damit noch nicht genug. Laut des Ernährungsministeriums gibt es bereits weitere Zusagen für 163 LKW-Lieferungen und damit insgesamt 5148 Paletten Lebensmittel. Özdemir machte zugleich deutlich, dass Bedürftige in Deutschland dadurch nicht weniger Lebensmittel erhalten. „Die Hilfslieferungen haben keine Konsequenzen für die Tafel, das ist ganz wichtig. Wir helfen den Menschen in der Ukraine – aber nicht zulasten von Bedürftigen in Deutschland.“
Durch die fehlenden Getreideernten in der Ukraine wächst der Hunger auf der gesamten Welt leider dennoch stetig. Um diesen aber ein Stück weit einzudämmen, will die Bundesregierung das World Food Programme (WFP) für die Ärmsten der Armen mit 200 Millionen Euro unterstützen. Bei dem WFP handelt es sich um das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen.
Angesichts der angespannten Lage auf der Welt kommt es unterdessen zu massiven Preisanstiegen in Supermärkten und anderen Lebensmittelgeschäften. „Die zweite Welle an Preissteigerungen kommt – und die wird sicherlich zweistellig“, erklärt Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE).
Der Deutsche Bauernverband begrüßt die Preisanhebungen als notwendigen und folgerichtigen Schritt. „Jetzt kommt es auch darauf an, dass das Geld nicht in der Vermarktungs- und Verarbeitungskette hängen bleibt, sondern auch auf den Betrieben ankommt“, sagte Generalsekretär Bernhard Krüsken.
Der Hang der Deutschen zu Hamsterkäufen bestätigt sich wiederum bereits im vergangenen März: Der Absatz von Speiseöl im Lebensmitteleinzelhandel lag in der Woche vom 7. bis 13. März mehr als doppelt so hoch (plus 123 Prozent) im Vergleich zum September 2021.
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