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Forscher sind beunruhigt: Neue Corona-Variante im deutschsprachigen Raum nachgewiesen

Eine neue Corona-Variante ist in den USA und Europa aufgetreten: Omikron BJ.1 ist eine beunruhigende neue Mutation des Virus. Auch wenn die Fallzahlen noch gering sind, steht diese Variante jetzt unter besonderer Beobachtung von Wissenschaftlern und Gesundheitsexperten, da sie mehrere ungewöhnliche Merkmale aufweist, die sie im Herbst zu einer Bedrohung machen könnten.

Omikron BJ.1 wurde erstmals im Juli dieses Jahres in Indien nachgewiesen. Es handelt sich um eine Sublinie der Omikron-Variante BA.2, die etwa zur gleichen Zeit wie die Omikron-Variante BA.2.75 auftrat. BA.2.75 ist jedoch vor allem ein Konkurrent für die BA.5-Variante – im Vereinigten Königreich ist sie schätzungsweise für etwa ein Drittel der Fälle verantwortlich – und scheint bisher ähnliche Symptome zu verursachen.

BJ.1 hingegen beunruhigt den Forscher Ulrich Elling, einen Molekularbiologen am Institut für Molekulare Biotechnologie in Wien – ein Labor, das sich auf die Sequenzierung des Coronavirus und die Entdeckung neuer Varianten spezialisiert hat. Er hat das Auftreten und die Eigenschaften der neuen Omikron BJ.1-Variante untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass diese eine viel größere Gefahr darstellen könnte als BA.2.75. Er begründet dies mit der Anzahl der neuen Mutationen der Variante: “Dieses Paket von Mutationen macht eine weitere signifikante Immunumgehung sehr wahrscheinlich.”

Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Immunsystem BJ.1 erkennt, geringer ist, selbst wenn Antikörper gegen frühere Varianten des Coronavirus vorhanden sind. Es ist auch nicht sicher, ob die derzeit verfügbaren Impfungen einen Schutz gegen die neue Omikron-Variante bieten.

Diese Woche wurden die ersten Fälle von Omikron BJ.1 aus Österreich gemeldet. Bislang sind noch nicht genügend Fälle bekannt, um sagen zu können, ob die Symptome schwerer als bei anderen Subvarianten von Omikron ausfallen werden.

Impfung und Immunität, die durch eine frühere Infektion erworben wurde, bieten wahrscheinlich noch einen gewissen Schutz, da sich das Virus nicht vollständig verändert hat. Nach Angaben des Immunologen Carsten Watzl dürfte die Immunität gegen frühere Corona-Varianten in Deutschland heute bei etwa 95 Prozent liegen.

Ulrich Elling, der als einer der ersten Wissenschaftler wegen der Infektiosität der Omikron-Variante Alarm schlug, mahnt jedoch zur Vorsicht bei dieser neuen Omikron-Mutation und appelliert an seine Kollegen, dass eine kontinuierliche Überwachung unerlässlich ist.