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Für 8000 Euro im Restaurant: Luxusleben von Managern in öffentlichem Forschungsinstitut enthüllt

Während es Menschen gibt, die angesichts der Inflation nicht wissen, wie sie bis zum Ende des Monats über die Runden kommen sollen, verfügt die Fraunhofer-Gesellschaft, eines der größten Forschungsinstitute Deutschlands, über ein üppiges Budget von 2,9 Milliarden Euro.

Und eben jenes Budget wird verschwenderisch von den Vorstandsmitgliedern auf den Kopf gehauen. Ein Bericht des Bundesrechnungshofes vom 3. Februar 2023 zeigt nun, wofür das Geld von Top-Managern ausgegeben wurde.
In dem Bericht geht es um den Zeitraum von 2016 bis 2021. Unter den Vorwürfen der Prüfern finden sich teure Abendessen, Dienstwägen der Oberklasse bis hin zu mehreren tausend Euro Zusatzkosten für die Begleitung durch Lebenspartner.

Das Bundesforschungsministerium soll übrigens seit Jahren schon aus vergangenen Prüf-Berichten von diesen Verschwendungen wissen – doch offenbar bislang ohne Konsequenzen für die Vorstandmitglieder. Seit vergangenem Freitag liegt der aktuelle Bericht nun dem Haushaltsausschuss im Bundestag vor. Und nun müssen Konsequenzen folgen.
Interessant ist der Prüfbericht deshalb, weil es sich nicht um den ersten handelt, der das Verhalten des Vorstandsmitglieder der Fraunhofer-Gesellschaft anprangert.

Schon in einem Bericht des Bundesrechnungshof von 2016, der den Zeitraum 2012 bis 2014 untersuchte, fielen beispielsweise die Hotelkosten des langjährigen Fraunhofer-Chefs Reimund Neugebauer und einiger Vorstandsmitglieder auf. Demnach waren sie vier- bis fünfmal höher als die eigentlichen staatlichen Übernachtungspauschalen. Neugebauer soll beispielsweise für 400 Euro pro Nacht in München übernachtet haben. Wegen seiner üppigen Ausgaben geriet er deshalb immer wieder in die Kritik, stritt das aber stets ab. Nun hat Neugebauer angekündigt, sein Vorstandsamt im September 2023 zu beenden – ein Jahr eher als geplant.

Der Bundesrechnungshof fordert deshalb auf Basis der neusten Vorwürfe, dass das Bundesforschungs- und -bildungsministerium (BMBF) die Einhaltung rechtlicher Vorgaben bei der Fraunhofer-Gesellschaft deutlich mehr durch eigene Kontrollen überprüft und Zuwendungen widerruft.