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Gesundheitsministerium: Lauterbach-Rücktritt

Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist in Deutschland inzwischen nicht mehr unbedingt beliebt. Nun wurde er sogar zu seinem Rücktritt aufgefordert. Und zwar von deutschen Ärzten aus Kinderarztpraxen, die den schlimmsten Winter seit Jahren durchlebt haben. Sie haben das Gefühl, dass er sie als Gesundheitsminister im Stich gelassen hat. In einer Rede im Bundestag am 15. Dezember erklärte der Gesundheitsminister: “Jede zusätzliche Leistung, die erbracht wird, wird voll bezahlt, so dass man hier nicht über Gebühr am Rande der Erschöpfung arbeitet, und Sie werden nicht einmal voll bezahlt.”

Damit sollte den Befürchtungen der überlasteten Kinderärzte entgegengetreten werden, dass sie aufgrund der neuen Budgetobergrenzen nicht alle zusätzlichen Behandlungen voll bezahlt bekommen würden. Sobald eine Budgetgrenze erreicht ist, wird jede zusätzliche Leistung, die ein Arzt erbringt, nämlich nur noch mit 80 % ihres Wertes vergütet.
Doch nur wenige Stunden nach seiner beruhigenden Aussage hat Karl Lauterbach sein Wort zurückgenommen.

Für den Landesvorsitzenden des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Westfalen-Lippe, Dr. Marcus Heidemann, ist das inakzeptabel. Er stellte dem Gesundheitsminister deswegen ein Ultimatum.

Sollten die Forderungen des BVKJ nicht erfüllt werden, wird der Verband die Kinderarztpraxen in der Region auffordern, ihre Leistungen auf das Notwendigste zu reduzieren. Dann könnte auch ein Versorgungsengpass drohen und zu einem weiteren Anstieg des Drucks auf das Gesundheitssystem und insbesondere auf die Kinderkliniken führen, die bereits jetzt am Limit arbeiten.

Es ist bedauerlich zu hören, dass die Kinderärzte in der Region aufgrund der Budgetobergrenzen und der unklaren Aussagen des Gesundheitsministers Karl Lauterbach unter Druck geraten sind. Es ist wichtig, dass Gesundheitsminister und Gesundheitsbehörden eng mit den medizinischen Fachkräften zusammenarbeiten, um die bestmögliche Versorgung der Patienten zu gewährleisten.