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Greenpeace-Studie zu atomaren Angriff auf Deutschland: Das wird passieren

Während die Lage in der Ukraine immer verzweifelter wird, wächst die Gefahr einer nuklearen Eskalation des Krieges. Doch was würde bei einem Atomschlag passieren, wer würde überleben? Deutschland wäre in großen Schwierigkeiten. Eine aktuelle Studie hat die Auswirkungen eines Atomschlages auf ausgewählte strategische Ziele in Deutschland simuliert, und die Prognosen sind schlecht.

Das passiert, wenn Deutschland von einem Atomschlag getroffen wird: Über eine halbe Million Tote in Frankfurt, 145.000 Tote in Berlin. So lautet die schockierende Vorhersage einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Studie der Physikerin Oda Becker.

In der Studie wurden mit der Simulationssoftware “Nukemap” drei mögliche Szenarien in Deutschland untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zahl der Todesopfer in die Hunderttausende gehen würde, so ein Bericht der dpa.

Würde das Zentrum Berlins von einer relativ kleinen Atombombe mit einer Sprengkraft von 20 Kilotonnen getroffen, würden 145.000 Menschen sofort sterben: 25.000 durch die Explosion, 120.000 durch die sich ausbreitende radioaktive Niederschlagsstrahlung. Weitere 50.000 würden in den folgenden Jahren an Krebs sterben.

In der zweiten Simulation wurde eine noch größere Bombe verwendet: 550 Kilotonnen. Ihr Ziel: Frankfurt, das deutsche Finanzzentrum. In diesem Fall wird mit etwa 500.000 Toten gerechnet, etwa 250.000 durch die Explosion und 250.000 durch den radioaktiven Niederschlag.

Eine dritte Simulation zeigte die Auswirkungen eines Nuklearschlags auf den Luftwaffenstützpunkt Büchel in Westdeutschland. In Büchel lagert die US-Armee nach unbestätigten Berichten eine Reihe von Atomwaffen. Jede davon wird auf etwa 170 Kilotonnen geschätzt. Das Gebiet ist relativ dünn besiedelt, dennoch wäre bei einem direkten Treffer der Airbase mit dem Tod von rund 130.000 Menschen zu rechnen.

Becker betont, dass diese Zahlen nicht in Stein gemeißelt sind: Nicht jeder Umstand kann in der Simulation berücksichtigt werden. Das bedeutet, dass die Zahl der Todesopfer bei einem Atomschlag auf Deutschland niedriger, aber auch höher sein könnte. Christoph von Lieven, Greenpeace-Sprecher für nukleare Abrüstung, appelliert aufgrund dieser Ergebnisse erneut an die Bundesregierung, den Abzug der amerikanischen Soldaten und ihrer Atomwaffen aus Deutschland zu fordern.