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Hauspreise in Deutschland stürzen ab: Wie schlimm wird es werden?

Noch vor wenigen Jahren galten Immobilien als zukunftssichere Anlage. Der Immobilienmarkt in Deutschland boomte. Jetzt aber sehen sich Makler und Hausverkäufer mit alarmierenden Preisrückgängen konfrontiert. Die Befürchtung ist groß, dass Deutschland auf einen Einbruch der Immobilienpreise zusteuert. Der Vorstandschef der staatlichen Förderbank KfW, Stefan Wintels, hat sich nun offiziell zur Situation geäußert.

Das zweite Quartal in Folge sind die Wohnimmobilienpreise in Deutschland gesunken. Und es wird noch schlimmer kommen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von HWWI und Postbank Wohnatlas für das erste Quartal 2023. Bereits nach dem Jahreswechsel 2022 wurde berichtet, dass die Hauspreise im 4. Quartal 2022 um 3,4 % gesunken sind. Im ersten Quartal 2023 hat sich dieser Rückgang mit einem Preisrückgang von 3,1 % fortgesetzt.

Steuert Deutschland auf den ultimativen Immobilienpreiseinbruch zu?
Der Vorstandschef der staatlichen Förderbank KfW, Stefan Wintels, ist der Meinung, dass die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland trotz des zu beobachtenden Rückgangs nicht einbrechen werden. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärte Wintels: “Ich glaube, dass die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im Durchschnitt nicht deutlich einbrechen werden, weil die Nachfrage einfach hoch genug ist.”

Allerdings reagieren die Immobilienpreise nicht überall in Deutschland gleich. In den Großstädten werden die Preise eher hoch bleiben als in weniger gefragten Lagen. Wintels ist aber zuversichtlich: “Angesichts der weiterhin strukturell hohen Nachfrage sind wir von einer drohenden Krise bei Wohnimmobilien weit entfernt.”

Ganz aufatmen können die deutschen Immobilienbesitzer allerdings noch nicht. Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Immobilienexperten ist noch mit einem weiteren Rückgang der Immobilienpreise zu rechnen, der in diesem Jahr im Durchschnitt bei 5,5 % liegen wird und im Jahr 2024 um weitere 2 % sinken soll.

Wie Sebastian Schnejdar, Senior-Immobilienanalyst der BayernLB, gegenüber Reuters erklärt, ist das Wohnungsangebot in Deutschland nach wie vor knapp, was “ein Abrutschen der Wohnungspreise verhindert”.

Die derzeit hohen Zinsen geben jedoch Anlass zu großer Sorge, da sie viele Menschen abschrecken, die sonst den Kauf eines Eigenheims in Betracht ziehen würden.