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Haustiere: Grüne wollen Verbot für eine Reihe von Tieren

Cem Özdemir will strengere Regeln für Haustiere. Der Bundeslandwirtschaftsminister schlägt vor, eine neue “Erlaubt-Liste” zu erstellen, um zu kontrollieren, welche Arten von Haustieren deutsche Bürginnen und Bürger halten dürfen. Dies geschieht nach zahlreichen Vorfällen mit exotischen Tieren in diesem Winter, von denen der letzte für die Bewohner eines ganzen Wohnhauses beinahe tödlich ausgegangen wäre.

Erst vor zwei Wochen entkamen mehrere hochgiftige Spinnen und Schlangen aus ihren Terrarien in einer Wohnung in Landsweiler-Reden. Ein Nachbar verständigte die Rettungskräfte, nachdem eine Hornviper fast erfroren im Schnee vor dem Haus gefunden worden war. Als sich die Feuerwehr Zugang zur Wohnung verschaffte, fand sie zahlreiche Schlangen, darunter Kobras und eine schwarze Mamba, sowie giftige Spinnen.

Das gesamte Gebäude musste evakuiert und durchsucht werden. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie die unsachgemäße Haltung von exotischen Haustieren durch Privatpersonen zu einer tödlichen Gefahr werden kann. Cem Özdemir sagt, er verstehe überhaupt nicht, warum Menschen das Bedürfnis haben, solche exotischen Haustiere in ihren Wohnungen zu halten.

Hinzu kommt, dass neue Besitzer oft feststellen, dass ihre exotischen Tiere zu teuer sind oder zu viel Ärger machen: Terrarien müssen auf einer konstanten Temperatur gehalten werden, oft ist auch eine spezielle Beleuchtung erforderlich und spezielles Tierfutter ist teuer. Und so landen diese Tiere in Tierheimen, die dann mit den zusätzlichen Kosten und dem Pflegeaufwand belastet werden.

Aus diesem Grund schlägt Özdemir vor, die Tierarten, die in Deutschland als Haustiere gehalten werden dürfen, streng zu begrenzen. Er will eine Liste einführen, die klar festlegt, welche Arten erlaubt sind. Chamäleons, Vogelspinnen und Kobras dürften darauf keinen Platz haben. Außerdem ist der Grünen-Politiker der Meinung, dass dies auf EU-Ebene gelten sollte.

Ein Datum, wann dieses Verbot exotischer Haustiere in Kraft treten könnte, wurde noch nicht genannt. Auch gibt es noch keine Informationen darüber, was mit exotischen Haustieren geschehen wird, die sich bereits im Land befinden. Immerhin dürfte es einige private Halter geben, die Leguane, Schlangen und dergleichen seit Jahren verantwortungsvoll halten.

Foto: Stephan Röhl für Heinrich-Böll-Stiftung from Berlin, Deutschland, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons