Er ist Wissenschaftler und Spitzen-Politiker. Zwei Positionen, die sich eigentlich gut vertragen dürften. Vor allem deswegen, weil Lauterbach sogar zum Bundesgesundheitsminister ernannt wurde und damit Jens Spahn, der als Bankkaufmann wohl kaum Ahnung von der Thematik Gesundheit hatte, vom Thron stieß.
Doch ist es wirklich so sinnvoll zwei so hochkarätige Positionen zu bekleiden? Denn bei jeder seiner Entscheidungen kommt immer auch der Wissenschaftler hindurch – und nicht nur der Politiker, der das Wohl der Menschheit und der Demokratie Deutschlands im Blick haben sollte.
Vor allem in der immer noch andauernden Diskussion um die Impfflicht hat sich Lauterbach einen Namen gemacht und stellt hier das Wohl der Allgemeinheit ganz klar über das Wohl des Einzelnen. Ob das andere Politiker wohl auch so gemacht hätten bleibt fraglich.
Es ist wie es ist: Karl Lauterbach führt ein Doppelleben zwischen Wissenschaft und Politik. Und das dürfte ihn massiv an seine eigenen Grenzen bringen. Wie lange wird er wohl Politik machen können, wenn er im Herzen eigentlich Arzt und Wissenschaftler ist? Wird er die Gesetzmäßigkeiten einer Demokratie irgendwann verinnerlichen und für seine Arbeit akzeptieren können? Und wird er es vor allem ertragen können, das er in seiner Rolle nur einer von vielen ist? Bis er das Amt des Bundesgesundheitsministers nämlich inne hatte, fungierte er als Gesundheitsexperte bei der SPD und tingelte durch jede noch so beliebte oder auch unbeliebte deutsche Talkshow. Hier war immer seine ganz persönliche Meinung und Einschätzung gefragt. Er war, wenn man so will, der heimliche Star, auf den Partys der Nation.
Doch seine Rolle hat sich verändert. Nun ist er nicht mehr zuständig für die Unterhaltung in unserem Land – sondern muss echte, manchmal auch unpopuläre Entscheidungen treffen, die Deutschland hinaus aus der Pandemie transportieren können.
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