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Impfstopp! Direktor der Gesundheitsbehörde: Impfen von Kindern war ein “Fehler”

Dänen unter 18 Jahren werden ab sofort nicht mehr gegen Covid-19 geimpft. Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) und seines Zeichens Kinderarzt, hat Verständnis und findet, dass die Risiken individuell von Fall zu Fall beurteilt werden sollten.

Der Mediziner zeigt sich durch die Kursänderung der dänischen Gesundheitsbehörden nachdenklich, für ihn sei sie aber nachvollziehbar. In den Ländern Nordeuropas scheint die Furcht vor neuen Virus-Mutationen weniger groß zu sein, auch die Angst vor Long Covid ist nicht so ausgeprägt wie in unseren Breiten. Das ist der wohl wichtigste Grund für den Stopp der Impfkampagne für Minderjährige.

Der dänische Direktor der Gesundheitsbehörde war sogar so weit gegangen, das Impfen von Kindern “mit dem Wissen von heute” als “Fehler” zu bezeichnen – ein gefundenes Fressen für Impf-Skeptiker rund um den Globus. Gerade im Falle einer Omikron-Infektion waren die Krankheitsverläufe bei jungen Patienten im Durchschnitt sehr milde.

Tatsächlich sprechen auch die anderen Zahlen eine deutliche Sprache: Long Covid und PIMS – dabei handelt es sich um eine schwere Entzündungsreaktion des Körpers treten deutlich seltener auf als ursprünglich angenommen. Selbst Reinhold Kerbl ist von seinem ursprünglichen Kurs in Sachen Impfung längst abgerückt: Nur Kinder und Teenager mit Vorerkrankungen oder anderen Risikofaktoren sollten seiner Empfehlung nach wie vor unbedingt immunisiert werden.

Ob die Entscheidung in Dänemark nun auch im deutschsprachigen Raum Nachahmer finden wird, ist noch offen. In Österreich, wo derzeit die neue Covid-Variante BA.5 für die große Mehrheit der Infektionen verantwortlich ist, werden in Kürze neue, angepasste Impfstoffe eingesetzt. Rund 80 Prozent der Kinder haben allerdings noch keine dritte Impfung, gelten daher nicht einmal als grundimmunisiert. 

Die deutsche STIKO hat ihre Impfempfehlung für Kinder bisher nicht geändert. Die Kleinen werden ab dem fünften Geburtstag zum vorbeugenden Pieks eingeladen.