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Impfung gegen Krebs: Wissenschaftler melden Durchbruch

Der Heilige Gral der Krebsbehandlung: Eine Behandlung, die gezielt nur den Krebs angreift und wenig Nebenwirkungen zeigt. Genau daran haben Wissenschaftler der Pharmariesen Merck und Moderna gemeinsam gearbeitet. Jetzt melden sie Erfolg, einen wissenschaftlichen Durchbruch, der die Krebstherapie revolutionieren könnte.

Bislang sind die gängigsten Behandlungen für Krebs Operationen, Chemotherapie und Bestrahlung. Jede davon birgt eine Reihe von Risiken für den Patienten, und die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung liegen in der Regel bei weniger als 50 %.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben Merck und Moderna nun einen bahnbrechenden Erfolg durch den Einsatz eines experimentellen mRNA-basierten Impfstoffs in der Krebstherapie gemeldet: Ihre Untersuchungen zeigten, dass dadurch das Risiko, dass sich der tödlichste Hautkrebs ausbreitet, um 65 % gegenüber einer alleinigen Behandlung mit einer Immuntherapie reduziert wurde.

Frühere Versuche mit der Methode hatten bereits vielversprechende Daten geliefert: Diese zeigten, dass ein maßgeschneiderter mRNA-Impfstoff, der in Kombination mit Keytruda von Merck verabreicht wurde, das Risiko des Todes oder des Wiederauftretens des Melanoms im Vergleich zu Keytruda allein um 44 % senkte.

Experten zufolge könnten mRNA-Impfstoffe in Kombination mit Medikamenten, die das Immunsystem ankurbeln, zu einer neuen Generation von Krebstherapien führen. Die Unternehmen sind überzeugt, dass die mRNA-Impfstofftechnologie es in Zukunft ermöglichen wird, personalisierte Impfstoffe zusammenzustellen, die das Immunsystem darauf trainieren, die spezifische Art von Krebszellen in den Tumoren eines Patienten anzugreifen.

Man hofft auf “ein völlig neues Behandlungsparadigma bei Krebs, das besser verträglich und auf den individuellen Tumor des Patienten zugeschnitten ist”, so Dr. Jane Healy, die bei Merck für die Entwicklung von Therapien für Krebs im Frühstadium verantwortlich ist. Aufgrund des jüngsten Erfolges und der früheren Daten erwägt Moderna nun, bei den Behörden eine schnellere Zulassung für die Behandlung zu beantragen.

Merck und Moderna sind nicht die einzigen Unternehmen, die die mRNA-Impfstofftechnologie mit vielversprechenden Krebsmedikamenten kombinieren. Wie Reuters berichtet, arbeitet Biontech in einer ähnlichen Weise mit Gritstone Bio zusammen.

Die Basis der neuen Behandlungen besteht darin, dass die Impfstoffe so konzipiert sind, dass sie auf Neoantigene abzielen, d. h. auf neue Mutationen, die nur auf Tumoren vorkommen. Auf diese Weise wird das Immunsystem dazu angeregt, Krebszellen abzutöten, während gesundes Gewebe unversehrt bleibt.

Foto: Coolcaesar, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons