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Inferno droht am russischen “Tag des Sieges” – dem 9. Mai

Am kommenden Montag ist ein großer Feiertag in Russland. Nach Angaben aus der Ukraine könnte Putin den Tag nutzen, um den Dritten Weltkrieg zu starten. Jetzt meldet sich erstmals der Kreml zu Wort.

Am 9. Mai wird in Russland des „Tag des Sieges“ gefeiert. Westliche Beobachter gehen davon aus, dass Putin den Tag nutzen will, um einen Erfolg zu präsentieren. Doch in der Ukraine stellt sich kein Sieg für die Russen ein. Inzwischen befürchten Einige, dass Putin deshalb ein „Inferno“ präsentieren will. Am Donnerstag äußerte sich erstmals der Kreml zu diesen Gerüchten und dementierte.

Der britische Verteidigungsminister rechnet am 9. Mai mit einer „Generalmobilmachung“ – also einer offiziellen Kriegserklärung an die Ukraine. Dadurch könnte Putin die Moral seiner Truppen stärken und neue Soldaten gewinnen. Bisher spricht Moskau ja nur von einer „Militärischen Spezialoperation“, was Putin selbst in seinen Möglichkeiten beschränkt.

Das ukrainische Militär bereitet sich schon auf eine russische Generalmobilmachung vor. Der Chef des ukrainischen Militärnachrichtendienstes, Kyrylo Budanow, behauptet gar, dass dieser offizielle Kriegsbeginn in Russland bereits vorbereitet werde und dass der Kreml den Ukraine-Krieg zum Stellvertreterkrieg gegen den Westen erklären wolle.

Das US-Außenministerium schließt sich dieser Prognose offiziell nicht an. “Es wäre eine große Ironie, wenn Moskau den ‘Tag des Sieges’ nutzen würde, um einen Krieg zu erklären”, sagte Ministeriumssprecher Ned Price.

Moskau wies derartige Spekulationen nun ebenfalls zurück. “Das ist nicht wahr. Das ist Unsinn”, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Auch die Behauptung, dass eine offizielle Kriegserklärung gegen die Ukraine ausgesprochen werden solle, sei „Unsinn“, so Peskow.

Die Kreml-treue Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ veröffentlichte inzwischen offizielle Protokolle zur Siegesparade in Moskau. Auch aus diesen geht nichts hervor, was auf eine Generalmobilmachung oder ein „Inferno“ hindeuten könnte. Augenscheinlich wird es nur eine pompöse Feier, um die Stärke Russlands zu zeigen und die Opposition einzuschüchtern. Dafür sollen 11.000 Soldaten und Offiziere auf dem Roten Platz vor dem Kreml aufmarschieren. Außerdem werden 131 Waffengattungen sowie 77 Einheiten der russischen Luftwaffe präsentiert. Viele Stadtteile werden abgesperrt, damit die imposante Parade ab 10:00 Uhr in der Früh durch Moskau ziehen kann. Weiter finden Feierlichkeiten statt, um jene zu ehren, die im Zweiten Weltkrieg für Russland gekämpft haben. Nicht zuletzt wird die russische Kultur durch Kunst und Filme geehrt werden.