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Jeder darf mal faul sein: SPD will 25-Stunden-Woche einführen

Die SPD setzt einen neuen Akzent in der Arbeitsmarktpolitik und fordert die Einführung der 25-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich als offizielle Parteilinie.

Damit sollen alle Arbeitnehmer endlich „mehr Zeit für das, was zählt“ haben.

Vor allem die FDP geht angesichts dieser Idee aber auf massive Distanz. Die Forderung nach einer 25-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sei „absurd und völlig deplatziert“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Konstantin Kuhle, denn das sei ein „staatliches Beschleunigungsprogramm für die Krise“.
Selbst Parteigenossen aus der SPD, wie etwa Hubertus Heil (SPD) distanzieren sich von diesem Beschluss. Glücklicherweise ist dieser auch noch keine beschlossene Sache. Die Parteijugend hatte den Vorschlag nur bereits unterbreitet und zur Diskussion freigegeben. Heil ist zudem der Meinung, dass die Gestaltung der Arbeitszeiten gemäß Rechtsverordnung ohnehin den „Tarifvertrags- und den jeweiligen Arbeitsvertragsparteien“ überlassen sei. Man könne und dürfe sich als Politik hier nicht einfach einmischen.

Das es hier zu diversen Distanzierungen kommt, ist übrigens nicht überraschend, denn der Beschluss der SPD-Jugend hat es auch im Detail wahrlich in sich. „Um eine Arbeitswelt zu schaffen, die Beschäftigten Lebensqualität und Selbstbestimmung einräumt“, so der Beschluss, müsse die Arbeitszeit auf 25 Stunden begrenzt werden. Und weiter: „Damit Beschäftigte keine Gehaltseinbußen erfahren, braucht es einen vollen Lohnausgleich. Gleichzeitig darf es nicht zu einer Verdichtung und Intensivierung der Arbeit sowie zu erhöhtem Leistungsdruck führen.“ Da die Steigerung der Arbeitsproduktivität nicht als Voraussetzung für den vollen Lohnausgleich gesehen wird, würde sich die dann von den Erwerbstätigen noch geleistete Wertschöpfung reduzieren. Die Wertschöpfung von Vollzeiterwerbstätigen, die gegenwärtig durchschnittlich etwa 41 Stunden pro Woche arbeiten, würde sich bei nur noch 25 Stunden Arbeitszeit um etwa 40 Prozent vermindern.

Kurz um: Weniger Arbeit für das gleiche Geld. Was schön klingt, ist in der Realität aber leider sicher nicht umsetzbar.