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Kampf um Stahlwerk: Massive Verluste auf russischer Seite

Noch immer scheinen mehr als 200 Zivilisten in dem hart umkämpften Stahlwerk Asowstal in Mariupol auszuharren. Sie hoffen auf eine baldige Rettung, die bei einer Einhaltung der Feuerpause auch kommen könnte. Derweil geht der britische Geheimdienst davon aus, dass die Regierung in Moskau alles daransetzen wird, bis Montag das gesamte Gelände zu erobern. Dabei wird auch keine Rücksicht auf Verluste genommen.

Bei dem Sturm auf das Asowstal-Werk in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol häufen sich nach Angaben von britischen Geheimdienstexperten die Verluste innerhalb der russischen Truppen. Dies vermeldete in seinem morgendlichen Update das britische Verteidigungsministerium. Es ist davon auszugehen, so der Bericht, dass die Russen das Stahlwerk als letzte Rückzugsort der Verteidiger noch vor der großen Siegesfeier am 9. Mai erobert erobern sollen. Damit soll für den Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland ein symbolischer Erfolg in den kriegerischen Auseinandersetzungen erreicht werden. Doch ist dieser Versuch mit hohen Verlusten von Soldaten, Material und auch Munition verbunden. Nach Angaben aus Großbritannien macht sich dies auch bei den Militäroperationen im südlichen Donbass bemerkbar.

Unterdessen harren noch immer mehr als 200 Zivilpersonen in dem Stahlwerk aus. Nach Informationen von ukrainischen Militärs hoffe man weiter auf eine geordnete Rettungsaktion, die ein sicheres Geleit der eingeschlossenen Menschen ermöglicht. Bislang ist es in zwei vorherigen Evakuierungen gelungen, etwa 500 Menschen aus Mariupol und der Umgebung in Sicherheit zu bringen. Sie befinden sich auf ukrainischem Territorium. Vermittelt hatten diese Befreiungsaktionen die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee des Roten Kreuzes.

Der amtierende UN-Generalsekretär António Guterres hofft daher weiter auf zusätzliche Flüchtlingskorridore, die im Rahmen von vereinbarten Feuerpausen am heutigen Freitag und am Samstag geöffnet werden können. Von russischer Seite ist den Zivilisten dabei ein freier Abzug zugesagt worden. Im Gegenzug fordern die Angreifer die ukrainischen Soldaten auf, sich zu ergeben und ihre Waffen niederzulegen. Man werde sich dann um medizinische Versorgung und ein gute Behandlung als Gefangene kümmern. Die Kämpfer im Stahlwerk lehnen diese Bedingungen aber weiterhin vehement ab.