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Komplett-Verbot von Kaminöfen rückt näher: Vorschriften bereits verschärft

Gemütlichen Abende vor dem Kaminfeuer könnten laut Umweltbundesamt (UBA) bald der Vergangenheit angehören. Seit einigen Jahren warnt das Umweltbundesamt vor gefährlichen Feinstäuben und anderen Schadstoffen, die bei der Holzverbrennung entstehen. Jetzt treten neue Maßnahmen in Kraft, um umweltschädliche, alte Kleinfeuerungsanlagen wie Kachel- und Kaminöfen aus deutschen Haushalten zu entfernen.

Emissionen erreichen gefährliche Werte

Kachel- und Kaminöfen sind nicht nur Wärmequellen. Sie können auch Ihre Nachbarn in ernsthafte Gefahr bringen. Eine aktuelle Studie schätzt, dass Kleinfeuerungsanlagen wie Kachelöfen, Pelletöfen, Hackschnitz- oder Kohlekessel für fast so viel Feinstaub verantwortlich sind wie der gesamte Straßenverkehr in Deutschland.

Schätzungsweise 16,4 Kilotonnen Feinstaub wurden im Jahr 2020 von Deutschlands Haushalten produziert, laut einer Auswertung von über 600 Messstationen durch das UBA. Der Verkehr in Deutschland produziert 16,5 Kilotonnen. Sowohl Kleinfeuerungsanlagen als auch Verkehrsemissionen liegen weit über der Gesundheitsgrenze.

Das Umweltbundesamt rät daher, auf gemütliche Kaminabende zu verzichten – der Umwelt und den Nachbarn zuliebe. Das Argument, dass Kleinfeuerungsanlagen nicht so schädlich sind wie beispielsweise das Rauchen, ist nicht wirklich stichhaltig: Schadstoffemissionen und Feinstaub verteilen sich großflächig und schaden allen. Feinstaub kann Atemprobleme und Husten verursachen oder Asthma-Attacken auslösen. In Patienten, die Herz- oder Lungenkrankheiten haben, und älteren Leuten erhöht sich es das Risiko für Herzinfarkte, Lungenkrebs und vorzeitigen Tod.

Neue Regelungen für 2022

Wenn Sie aber auf Ihre gemütlichen Abende nicht verzichten können, sollten Sie in einen neuen effizienten A++ Kaminofen oder Heizkessel investieren. Alle Kaminöfen, die älter als 15 Jahre sind, müssen vorgeschriebene Kohlenmonoxid- und Feinstaubgrenzwerte einhalten. Diejenigen, die dies nicht tun, müssen auf effizientere, sauberer verbrennende Modelle umgestellt werden.

Vor allem sollten Sie Ihren Kaminofen nur gelegentlich benutzen. Kaminöfen produzieren neben Feinstaub eine Reihe schädlicher Chemikalien: Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (⁠PAK⁠) sowie klimaschädliches Methan, Lachgas und Ruß.

Ab diesem Jahr dürfen nur noch Kaminöfen hergestellt werden, die der Ökodesign-Richtlinie entsprechen. Laut UBA wäre die beste Lösung jedoch die Nutzung einer alternativen, nachhaltigeren Wärmequelle wie Solarthermie, Wärmepumpe, Nah-/Fernwärme oder sogar eines solarbeheizten wasserführenden Kaminofens.

Kommentare anzeigen

  • Kein Öl, kein Gas, kein Atomstrom, keine Braunkohle, keine Steinkohle, keine Holz.

    Dafür Strom aus Wind und Photovoltaik.

    Dann fahren wir alle Elektroauto und haben alle eine Wärmepumpe.

    Der Strom kommt ja dann aus der Windkraftanlage, die auf der Fensterbank steht und die Wärmepumpe schaltet ihre Heizdrähte ein und fungiert als reine Stromheizung, da die Effizienz in kalten Tagen ja nicht so dolle ist. Und alles kommt aus der Steckdose.

    Ich bin auch dafür, neben dem Silvesterfeuerwerk auch das Radfahren zu verbieten. Den die Radreifen wirbeln Feinstaub auf und haben auch einen erhöhten Reifenabrieb.

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veröffentlicht von
Antje Papenstein