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Krankenpflege: Lauterbach will Nachtdienste abschaffen

Wer künftig erkrankt oder dringend medizinische Hilfe benötigt, der könnte vor allem nachts ein Problem haben. Wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach jetzt nämlich vorschlägt, sollen die Nachtdienste in Kliniken einfach wegfallen. Damit will er das System retten und vor allem die Ärzte und das Pflegepersonal entlasten.
„Viele Ärzte und Ärztinnen verlassen die Krankenhäuser, weil sie diesen ökonomischen Druck nicht mehr ertragen wollen. Die Arbeit macht vielen keinen Spaß mehr“, erklärt Lauterbach.

Fakt ist: In Deutschland muss, damit sich das Krankensystem für die betreffenden Parteien lohnt, offenbar immer mehr und immer billiger behandelt werden. Kliniken sind schon lange keine Non-Profit-Organisationen mehr, sondern gleichen einem Wirtschaftsunternehmen in vielen Belangen. Der ständige ökonomische Druck lastet natürlich auf den Ärzten und dem Pflegeperson, das immer mehr und immer schneller behandeln muss. Ein Zustand, der den wenigsten gefällt und mit dem immer weniger Menschen etwas anfangen können.

Damit Ärzte und Pflegepersonal aber nicht noch mehr weglaufen und sich beruflich anders orientieren, schlägt Lauterbach also das Wegfallen des Nachtdienstes vor. Die Behandlungen sollen durchweg über Tag stattfinden und in der Nacht sollen die Menschen dann nach Hause gehen und sich selbst um sich kümmern. So könnte auch die Angestellten der Kliniken nachts in Ruhe schlafen und sich für ihren neuen Dienst vorbereiten.

Doch wie soll das gehen? Viele Menschen sind nicht in der Lage sich um sich selbst zu kümmern, wie etwa schwer Kranke oder schwer Verletzte. Das scheint Lauterbach in seiner Überlegung leider nicht bedacht zu haben. Fraglich also, ob sein Vorschlag überhaupt künftig debattiert oder gar umgesetzt wird. Gegner hat der Politiker seit Beginn der Pandemie jedenfalls zahlreiche, vermutlich auch gar nicht so wenige aus den eigenen Parteireihen der Grünen.