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Kriegswende: China in Angriffe auf Ukraine verwickelt

Am 4. Februar traf der chinesische Präsident Xi Jinping Wladimir Putin während eines Gipfeltreffens im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. Im Anschluss an das Treffen erklärten Russland und China in einer gemeinsamen Erklärung, dass die Beziehung zwischen den beiden Ländern die eines Bündnisses übertreffen solle und es keine verbotenen Bereiche der Zusammenarbeit gebe. Weniger als drei Wochen später startete Russland seinen Angriff auf die Ukraine. War China beteiligt?

SBU meldet Zunahme von Cyberangriffen

Erst Anfang Februar hatte China seine Unterstützung für Moskaus Politik gegenüber der Nato und dem Westen bekundet – vor allem aufgrund gemeinsamer Bedenken hinsichtlich der US-Politik. Putin und Xi Jinping hatten sich seit Beginn der COVID-19-Pandemie nicht getroffen, aber das Gipfeltreffen im Februar unterstrich den gemeinsamen Wunsch, eine Zusammenarbeit zu vertiefen.

Kurz nach dem Treffen zwischen Putin und Xi Jinping sagte der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU), dass es eine Zunahme von Computer Network Exploitation (CNE)-Angriffen gegeben habe, die auf ukrainische Militär- und Nuklearanlagen abzielten.

Über 600 Cyberangriffe auf Webseiten der ukrainischen Regierung und anderer wichtiger Institutionen wurden in den Tagen vor dem russischen Angriff auf die Ukraine gemeldet. Und während Russland selbst vermutlich im Vorfeld der Invasion eine große Anzahl von Cyberangriffen durchgeführt hat, sagte die SBU, sie habe auch Angriffe entdeckt, die die Attribute der Cyberwarfare-Einheit der chinesischen Volksbefreiungsarmee hatten.

Nach Angaben des SBU gehörten unter anderem der Grenzschutz und die Nationalbank zu den Zielen der Angriffe. Die Versuche waren offenbar darauf ausgerichtet, Daten zu stehlen und Möglichkeiten zu erkunden, Verteidigungs- und zivile Infrastrukturen zu stören oder stillzulegen.

Cyberangriffe als Teil der Kriegsführung

Obwohl China seither vehement bestreitet, offiziell an den Angriffen beteiligt gewesen zu sein, ist bekannt, dass der Cyberspace ein wichtiger Aspekt der chinesischen geopolitischen Perspektive ist. Tatsächlich betont Chinas Militärstrategie Cyberfähigkeiten als einen Bereich, in den die Volksbefreiungsarmee (PLA) investieren und in großem Umfang nutzen sollte.

In der Vergangenheit wurden chinesische Cyberangriffe mehrerer Sicherheitsverletzungen verdächtigt, darunter einer, der auf US-Atomanlagen abzielte, um Informationen über amerikanische Atomwaffen und das F-35 Joint Strike Fighter-Programm zu erhalten. Im Fall der Ukraine haben einige Experten jedoch inzwischen argumentiert, dass es unwahrscheinlich sei, dass Moskau China in dieser Hinsicht um Unterstützung gebeten hätte, da Russland selbst über umfangreiche Cyberfähigkeiten verfüge.