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Lauterbach mit neuer „Long COVID“-Studie: „75 Prozent ein Jahr später noch nicht gesund“

In den Köpfen fast aller Deutschen ist der Name Karl Lauterbach kaum mehr aus der Corona-Krise wegzudenken. Auch über einen Monat nachdem neue Corona-Fallzahlen stetig zurückgegangen sind, mahnt Lauterbach zur Vorsicht. Lauterbachs jüngste Warnungen beinhalten eine Herbst-Killervirus-Variante und langfristige Auswirkungen von COVID. Geht Lauterbach jetzt zu weit?

Omikron-„Killervariante“

Karl Lauterbach geriet zuletzt erneut in die Kritik. Dies folgte aus einem Interview, das er der Bild am Sonntag gegeben hatte. Darin verwies er auf eine „Killervariante“ des Omikron-Virus „die so tödlich wie Delta ist“, von der er glaubt, dass sie Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit im kommenden Herbst erreichen wird. Dies hat dazu geführt, dass Lauterbach von einigen Fachpersonen der Panikmache beschuldigt wurde.

Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, erklärte nachdrücklich, dass die Entwicklung eines Virus so nicht vorhersehbar sei. Laut Streeck wäre die Zeit viel besser damit verbracht, sich auf Herbst und Winter vorzubereiten, als mit Spekulationen.

Der deutsche Virologe und Professor für Arbovirologie an der Universität Hamburg, Jonas Schmidt-Chanasit, bestätigte, dass laut Weltgesundheitsorganisation das Auftreten einer „Killer-Variante“ äußerst unwahrscheinlich ist.

COVID: Schwerwiegende Langzeitfolgen möglich

Lauterbach ist auch der Meinung, dass wir uns auf langfristige Auswirkungen der Corona-Pandemie einstellen sollten. Er verweist auf eine kürzlich in Großbritannien abgeschlossene Studie. Diese analysierte die Daten von 2320 Corona-Patienten aus verschiedenen Kliniken und stellte fest, dass über ein Drittel der Patienten ein Jahr nach Corona noch unter Symptomen litten. Das Symptom, das am meisten berichtet wurde, war schwere wiederkehrende Müdigkeit.

Lauterbach zitierte kürzlich einen Tweet von Prof. Dr. Christian Karagiannidis, Präsident der Deutschen Gesellschaft für internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin, der sich auf die Studie bezieht. Lauterbach warnt: „In der Studie waren nach COVID-Krankenhaus-Aufenthalt circa 75 % ein Jahr nach Entlassung nicht gesund. Die Langzeitwirkungen von COVID werden unser Gesundheitssystem noch lange sehr viel Geld kosten.“ Er ist der Ansicht, dass vor diesem Hintergrund die Erforschung von Long COVID dringend erweitert werden muss.