Linke warnt vor Kopplung der Rente an Inflation

Der Vorsitzende der Linksfraktion, Sören Pellmann, hat davor gewarnt, die Rente künftig an die Entwicklung der Inflation zu koppeln.

Pellmann sagte der “Rheinischen Post” (Dienstag): “Von der vom Kanzler ins Gespräch gebrachten Kopplung der Rente an die Inflation halten wir nichts. Dahinter verbirgt sich eine weitere Rentenkürzung, denn über längere Zeiträume betrachtet führt die bisher geltende Kopplung an die Lohnentwicklung zu höheren Renten als eine Kopplung an die Inflation.”

Für das Anliegen der jungen Unionsabgeordneten zeigte er kein Verständnis. Pellmann sagte dazu: “Der Aufstand der jungen Gruppe heißt nichts anderes, als dass sie Rentnerinnen und Rentnern nicht mal die viel zu wenigen 48 Prozent ihres Durchschnittsverdienstes gönnen. Und ginge es ihnen um Generationengerechtigkeit, würden sie solch heiße Eisen wie die Überführung des Pensionssystems der Beamten in die Gesetzliche Rente fordern.”

Der Wirtschaftsweise Martin Werding sagte derweil, es gebe verschiedene Möglichkeiten, um die Rente zukunftsfest zu machen. “Anknüpfend an das geltende Rentenrecht könnte man den Nachhaltigkeitsfaktor so verstärken, dass die demografische Belastung des Rentensystems hälftig zwischen Rentnerinnen und Rentnern und Beitragszahlerinnen und Beitragszahlern geteilt wird”, sagte Werding der “Rheinischen Post”. Bisher betrage der Anteil der Rentner hierbei nur ein Viertel. “Stattdessen könnte man aber auch zu inflationsorientierten Rentenanpassungen oder zu einer Umschichtung zwischen höheren und niedrigeren Renten übergehen”, sagte der Ökonom.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte am Sonntag in der ARD gesagt, die Kopplung der Rente an die Inflation wäre ein “tiefer Eingriff in die Rentenversicherung, der durchaus erwägenswert ist”.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Älteres Paar (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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