Kategorien: Allgemein News

Luisa Neubauer explodiert bei „Illner“: Russland-Politik ist das Allerletzte

Klima-Aktivistin Luisa Neubauer sprach sich bei „Maybrit Illner“ entschieden für ein sofortiges Energie-Embargo gegen Russland aus. Die 25-Jährige „Fridays for Future“ Veranstalterin bezeichnete ein Aus von Kohle und Gas grundsätzlich als “logische und notwendige Konsequenz” des russischen Angriffskriegs.

Ein Embargo ist richtig und notwendig

Nach Ansicht von Luisa Neubauer ist ein Lieferstopp aus Russland zwingend erforderlich. „Niemand schlägt ein Embargo vor, weil es leicht und unkompliziert ist, sondern weil es richtig und notwendig ist. Und weil wir jeden Tag, an dem es das nicht gibt, einen Kriegsverbrecher weiter finanzieren.“ argumentierte Neubauer. Die deutsche Zögerlichkeit bezeichnet sie als “das Allerletzte”.

Laut Neubauer die Senkung der Spritpreise durch die Subvention für fossile Brennstoffe des Entlastungspakets vor allem den Reichsten zugute, die sich die größten Autos leisten und am meisten fahren können. Sie sieht in einem Energie-Embargo nicht nur eine Möglichkeit, die Unterstützung für Putin einzustellen, sondern auch als einen Schritt, unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen im Allgemeinen zu verringern.

Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, war hingegen der Meinung, dass ein Energieimportstopp viel weitreichendere Folgen haben würde, als nur finanzielle. “Wenn es nur eine Geldfrage wäre, dann könnte man über manches diskutieren”, intoniert Russwurm. Dann sprach er ausführlich über den Schaden, den ein Energie-Embargo der deutschen Industrie auf allen Ebenen zufügen würde.

Die Politikwissenschaftlerin Jana Puglierin stimmte Russwurm in seinen Argumenten nur teilweise zu. Puglierin teilte auch Neubauers Bedenken, dass Deutschlands laufende Energiekäufe Russland finanziell helfen.

Druck auf Putin muss erhöht werden

Puglierin meint: “Nur, weil die russischen Panzer schon bezahlt sind, heißt das ja nicht, dass wir nicht die gesamte Infrastruktur bezahlen.” Sie sprach sich außerdem für eine stärkere Unterstützung der Ukraine aus, um den Druck auf Putin zu erhöhen.

Bisher hat Deutschland ein Embargo der Europäischen Union gegen russisches Gas abgelehnt. Angesichts der jüngsten Berichte russische Kriegsverbrechen wächst jedoch der Druck auf EU-Mitgliedstaaten, Sanktionen gegen den russischen Energiesektor zu verhängen.

Foto: Luisa Neubauer, über dts Nachrichtenagentur