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Marken-Pflanzenöl fällt im Test durch – Hersteller klagt gegen die Veröffentlichung

Weil Sonnenblumenöl knapp ist, greifen viele Verbraucher zu Alternativen. Doch vor vielen davon wird nun gewarnt. 16 von 19 getesteten Olivenölen enthalten giftige Bestandteile!

Die Stiftung ÖKO-TEST entdecke in 16 von 19 getesteten Olivenöl giftige Mineralölbestandteile. Die Tester raten vom Kauf ab, da Mineralölverbindungen in Lebensmitteln das Erbgut schädigen können. Nach Recherchen von Foodwatch können sie auch potenziell krebserregend wirken.

In einem Artikel vom 21.04.2022 wies ÖKO-TEST darauf hin, dass bei dem Test auch eine große, internationale Marke mit der Note “mangelhaft” abgeschnitten hat. Der Hersteller reagierte mit einer Unterlassungsklage und will der Stiftung verbieten, ihr Ergebnis zu veröffentlichen.

https://twitter.com/Gaggia77/status/1517099011651612673?ref_src=twsrc%5Etfw

Wie ÖKO-TEST betont, müssen Olivenöle mit der Aufschrift „nativ extra“ oder „extra vergine“ einwandfrei sein. Verbraucher achten auf dieses Label, weil es ein gesundes Öl verspricht. Dieser Erwartung können jedoch nur wenige Marken gerecht werden, so das frappierende Testergebnis.

Nur ein einziges Olivenöl schaffte die Bestnote „sehr gut“: Beim „Kreta Olivenöl Nativ Extra von Rapunzel“ konnten die Tester keine Mineralöl-Bestandteile feststellen. Dafür hat das Bio-Produkt aber auch einen stolzen Preis von mehr als 12 Euro pro 0,5 Liter. Alle anderen 18 Produkte sind verunreinigt.

Gar abgeraten wird vom Kauf der folgenden elf Produkte, so das Magazin “chip.de”:
• Vegola Natives Olivenöl Extra von Netto
• Gut Bio Natives Olivenöl Extra von Aldi
• Beste Wahl Italienisches Natives Olivenöl Extra von Rewe
• Primadonna Natives Olivenöl Extra Original von Lidl
• Natives Olivenöl Extra D.O.P. Terra di Bari von Edeka
• Ener Bio Spanisches Natives Olivenöl Extra von Rossmann
• Italienisches Olivenöl Nativ extra von Dennree
• Natives Olivenöl Extra von Alnatura
• Natives Olivenöl Extra von Penny
• Bio Natives Olivenöl Extra von dm
• K-Classic Natives Olivenöl Extra von Kaufland

Drei der getesten Olivenöle fielen sogar schon geschmacklich auf und dürften nach Auffassung der Autoren nicht einmal als „nativ extra“ gelabelt werden.

Wie kommen Mineralöle in Lebensmittel?
Da Mineralöle sich leicht in Pflanzenölen lösen können, reicht ein kurzer Kontakt mit Mineralölen innerhalb der Wertschöpfungskette für eine Verunreinigung. Bei Oliven geschieht das oft schon bei der Ernte. Wenn diese maschinell vom Baum gepflückt werden, können die Früchte mit Schmieröl in Kontakt kommen. Auch Kettenöl spielt eine Rolle. Es kann während des Zurückschneidens von Bäumen an die Oliven gelangen. Viele Lebensmittel kommen außerdem beim Transport, der Verarbeitung oder im Verpackungsprozess mit Mineralölen in Kontakt.

Ganz allgemein können Mineralöle über verschiedenste Kontaktstoffe mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Sie finden sich oft in Verpackungen als Bestandteil von Farben, insbesondere, wenn Altpapier verwendet wurde oder in Transportsäcken oder Kisten, wenn diese beschichtet oder verunreinigt wurden.