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Mehrere Landkreise liegen über den Höchstwerten für Neuinfektionen

Bisher war bekannt, dass der Landkreis Greiz in Thüringen einer der Corona-Hotspots ist. Doch nun kommt im Norden der Kreis Steinburg mit der Kreisstadt Itzehoe hinzu. Hier lag die Zahl der Neuinfizierten bei 87 und damit weit über den von Bund und Ländern festgelegten Höchstwert. Dieser war auf 50 Neuinfizierte auf 100.000 Einwohner festlegt worden. Bei 131.000 Einwohnern in dem Kreis Steinburg wäre die Höchstzahl hier 66 Neuinfektionen als Obergrenze.

Bislang waren im gesamten Kreis Steinburg 164 Covid-19-Fälle bestätigt worden. Drei Patienten starben, 74 haben sich von der Infektion erholt. Eine Sprecherin des Landkreises sagte, dass zu den notwendigen Maßnahmen noch keine Angaben gemacht werden können. Eine Verordnung des Landesgesundheitsministeriums für diese Fälle liegt noch nicht vor.

Unter den Infizierten sind die meisten in einem Schlachthof in Bad Bramstedt (Kreis Segeberg) beschäftigt. Diese Mitarbeiter sind zum Großteil aus dem Ausland und leben in einer Gemeinschaftsunterkunft auf dem Gelände einer Kaserne im Kreis Steinburg. Bis zum Donnerstag gab es in dem Schlachthof 109 bestätigte Infektionen.

Weitere Kreise in Deutschland liegen über dem zulässigen Höchstwert
Nach Daten des Robert-Koch-Instituts lagen auch im Kreis Coesfeld die Zahl der Neuinfektionen bei 52,7. Eine besonders starke Ausbreitung des Virus gab es dort zuletzt in der fleischverarbeitenden Firma Westfleisch in Coesfeld. Nach Angaben des Kreises waren dort am Donnerstag 129 Infizierte festgestellt worden. Nun sollen alle der 1.200 dort beschäftigten Personen auf das Virus getestet werden. Der NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann von der CDU gab heute in Düsseldorf bekannt, dass der Schlachtbetrieb bis auf Weiteres geschlossen wurde.

Ebenfalls überschritten hat die Obergrenze der Thüringer Landkreis Greiz. Wie aus den Daten des RKI vom 7.5 um 0 Uhr hervorgeht, waren in Greiz 80,5 Infektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen identifiziert worden. Am Mittwoch erst hatten sich Bund und Länder darauf geeinigt, eine Vielzahl der Einschränkungen wieder zu lockern. Ein Beschränkungskonzept muss demnach bei einer Überschreitung dieser Grenze umgehend wieder aktiviert werden.

Unterdessen ist es im Bremer Stadtteil Osterholz zu einem schweren Ausbruch mit Corona-Infektionen gekommen. Vermutlich verantwortlich dafür sind große Hygienemängel in einer Seniorenresidenz. Es wird „eine hohe Anzahl an Folgefällen“ über die zwölf bislang erkrankten Bewohner und Mitarbeiter hinaus erwartet. Dies sagte die Sozialsenatorin der Stadt Bremen, Anja Stahmann. Gegen die Verantwortlichen der Einrichtung für das besonders von Demenzkranken bewohnten Heim erhob die Senatorin schwere Vorwürfe.

Ob die Versäumnisse so eklatant sind, dass ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden sollte, prüft derzeit die Staatsanwaltschaft. Mittlerweile ist die gesamte Einrichtung unter Quarantäne gestellt worden. Bevor die Einrichtung die Behörden über die Symptome unterrichtete, war das lange Maiwochenende verstrichen, so die Senatorin.