Kategorien: Allgemein News

“Mein 4-jähriger Sohn hat nebenan geweint” – Vergewaltigungsopfer in der Ukraine

Immer wieder liest man von Vergewaltigungen ukrainischer Frauen durch die Russen. Der Krieg fordert Opfer – nicht nur durch Bomben, sondern auch durch sexuelle Übergriffe. Eine davon ist die 33-jährige Natalja. Sie und ihr vierjähriger Sohn befinden sich mittlerweile im Westen der Ukraine in Sicherheit. Das allerdings war nicht immer so. Bis vor kurzem lebte sie noch in einem Vorort von Kiew. Dort allerdings drangen die Russen in ihr Haus an, töteten ihren Mann und vergewaltigten sie, währen ihr kleiner Sohn weinend im Nebenzimmer bleiben musste. „Ihnen war egal, dass er nebenan war und geweint hat“, sagt sie der britischen Times. Bis heute wisse ihr Sohn außerdem nicht, dass sein Vater nicht mehr am Leben sei.

Natalja ist nur eine von vielen Frauen, die dieses Schicksal ereilt hat. Doch eines ist in ihrem Falle anders: Die Vergewaltigung der jungen Mutter wird die erste sein, die juristische Konsequenzen hat. Die Generalstaatsanwältin des Landes hat ein Verfahren eröffnet, um auf die sich häufenden Übergriffe auf Frauen hinzuweisen: Vergewaltigungen seien eine systematisch eingesetzte Waffe der russischen Armee, so der Vorwurf. Die Anschuldigungen von Opfern häuften sich mittlerweile ins unermessliche. Außerdem lägen der Staatsanwaltschaft Aufzeichnungen von Telefonaten vor, in denen die russischen Soldaten mit ihren abscheulichen Taten prahlen.

Aber nicht nur die Russen müssen sich auf Ermittlungen einstellen. Auch angebliche Taten der ukrainischen Armee würden jetzt untersucht werden. So kursierte zuletzt noch ein Video, dass zeigen soll, wie russischen Kriegsgefangenen in die Beine geschossen wird. Die Echtheit wurde bislang nicht bestätigt, weswegen dem Ganzen jetzt nachgegangen werden muss. „Der Missbrauch von Kriegsgefangenen ist ein Kriegsverbrechen“, so ein Berater von Präsident Selenskij.

Doch Russland wirft der Ukraine noch massivere Gräueltaten vor. Dmitrij Ljubinskij, Russlands Botschafter in Österreich, erklärt, dass die von Russland zerstörten Krankenhäuser in Mariupol und anderen Städten in Wahrheit von den Ukrainern selbst gesprengt worden waren. „Die Ukrainer platzieren Sprengsätze. Und sie benutzen die Zivilbevölkerung als menschliche Schutzschilde.“ Belegt ist das aber ebenfalls nicht.