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Neue Corona-Variante entdeckt: „Ernsthaft besorgniserregend“

Erneut ist eine bisher unentdeckte Corona-Variante aufgetaucht, die „Anlass zur Sorge“ gibt. Sie soll viele „furchtbare“ Mutationen tragen und könnte daher die Impfwirkung gefährden. Die Variante wurde bereits in Südafrika und Botswana entdeckt sowie in Proben eines Reisenden in Hongkong, der sich zuvor in Südafrika aufgehalten hat.

In Südafrika und Botswana ist eine neue Corona-Variante entdeckt worden, die von den Wissenschaftlern mit Besorgnis beobachtet wird. Südafrikas Gesundheitsminister Joe Phaahla bezeichnete die Variante als „ernsthaft besorgniserregend“ und vermutete, dass die neue Variante für einen „exponentiellen“ Anstieg der Fälle im Land verantwortlich sein könnte.

Noch trägt die Variante keinen Buchstaben im griechischen Alphabet und wird unter Wissenschaftlern als B.1.1.529 bezeichnet. Allerdings könnte die Weltgesundheitsorganisation ihr schon bald einen Namen zuweisen.

Die Variante „weist eine sehr hohe Anzahl von Mutationen auf“, erklärte Virologe Tulio de Oliveira auf einer Pressekonferenz zur Pandemielage. Sein Londoner Kollege Tom Peacock vom Imperial College in London sprach via Twitter von einer “furchtbaren“ Mutation des Spike-Proteins. Das Spike-Protein ist quasi der Schlüssel, mit dem Corona-Viren in menschliche Zellen gelangen. Auch die mRNA-Impfungen basieren auf den bekannten Spike-Proteinen. Umfangreiche Veränderungen am Spike-Protein können daher den Krankheitsverlauf und die Wirkung der Impfungen beeinflussen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirkung von B.1.1.529 gibt es aber noch nicht.

Peacock fügte in einem weiteren Tweet hinzu, dass dieses seltsame Spikeprotein möglicherweise nicht sehr übertragbar sei. Er hoffe, dass es so sei.

Noch gebe es keinen Anlass für zu große Sorgen, stellte Francois Balloux vom University College London fest. Denn bislang seien nur wenige Fälle mit B.1.1.529 gemeldet worden. Tatsächlich sind nur sechs Fälle in Südafrika, drei in Botswana und einer in Honkong bekannt. Letzter sei aus Südafrika eingereist. Man müsse nun beobachten, inwieweit die Variante sich ausbreitet, so die Professorin.

Es scheint so, als wolle diese Pandemie kein Ende nehmen. Die aktuell vorherrschende Delta-Variante war im Herbst 2020 in Indien zuerst entdeckt worden. Da sie um ein Vielfaches ansteckender war, als die bis dahin vorherrschende Alpha-Variante, konnte sie diese völlig verdrängen. Aufgrund ihrer hohen Ansteckungsrate wird sie auch für die starke, vierte Welle in Europa verantwortlich gemacht. Nach aktuellem Stand der Erkenntnisse schützt eine vollständige Impfung sehr zuverlässig vor einem leichten oder schweren Krankheitsverlauf durch die Delta-Variante. Bei unvollständigen Impfungen sei die Schutzwirkung verringert, heißt es auf der Webseite des RKI.