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Neuer Corona-Hotspot in Deutschland: 139.000 Menschen besonders gefährdet

Deutschland hat einen neuen Corona-Hotspot, der Experten Sorgen bereitet. Die Intensivstationen blicken mit Sorgen auf mehr als 100.000 Menschen, die besonders gefährdet sind. Auch unter Kindern sind die Infektionszahlen extrem gestiegen.

Bundesweit steigt die Corona-Kurve nur sehr langsam. Dennoch ist der Sieben-Tage-Inzidenz fast doppelt so hoch wie noch vor einem Jahr. Dabei zeigt sich eine epidemiologische Schere zwischen Ost und West. In den alten Bundesländern stagnieren die Zahlen der Neuinfektionen, teilweise sind sie sogar rückläufig. Im Osten ist das Gegenteil der Fall. Beunruhigend ist daran, dass genau hier auch die Impfquote niedriger ist.

Deutschlands Corona-Hotspot ist nun Thüringen. Diese Woche wurden 104 neuen Infektionen pro 100.000 Einwohner festgestellt. Viele davon sind nicht geimpft. Besonders hohe Ansteckungsraten zeigen sich unter Kindern und Jugendlichen. Bei den fünf bis 14-Jährigen liegt die Inzidenz bei über 300. Unter allen ungeimpften Infizierten wurden 104 Neuinfektionen pro 100.000 Nicht-Geimpfte gezählt. Unter den Geimpften liegt der Inzidenzwert bei knapp über 20.

Während die Infektionen unter den Jüngeren und Kindern größtenteils glimpflich verlaufen, erwarten die Gesundheitsämter mit großer Sorge, was passiert, sobald das Virus sich wieder unter älteren Bevölkerungsgruppen ausbreitet. Thüringen hat im Bundesvergleich mit 47,4 Jahren ein sehr hohes Durchschnittsalter. Mehr als 730.000 Menschen sind älter als 60 Jahre, 139.000 von ihnen sind nicht oder nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft.

Steigende Zahlen auf Intensivstationen

Seit Oktober steigt auch die Zahl der Corona-Patienten auf Thüringens Intensivstationen. In den vergangenen Wochen ist sie von 2,5 auf 5,6 Prozent gestiegen. Das heißt unter 25 Intensivpatienten befinden sich 1-2 Corona-Patienten, Tendenz steigend.

Infektionstreiber sind nicht die Schulen

Da in anderen Bundesländern die Infektionszahlen mit dem Schulbeginn zurückgingen, gehen Experten nicht davon aus, dass Schulen die Infektionstreiber der Länder sind. Aktuelle Studienergebnisse weisen darauf hin, dass Corona sich vor allem im privaten Umfeld unter Erwachsenen ausbreitet und die Kinder dort infiziert werden.

Immer mehr gefälschte Impfpässe

Ein erschwerender Faktor in dem Freistaat ist die kriminelle Energie, die sich unter Impfgegnern abzeichnet. Annette Rommel, Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen meldete am Freitag, dass immer mehr gefälschte Impfpässe entdeckt würden. Die Anzahl der im Umlauf befindlichen falschen Impfzertifikate habe ein „besorgniserregendes Level“ erreicht, sagte Rommel. Genaue Zahlen wollte sie jedoch nicht nennen.