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Öl-Krise: Fahrverbot in Deutschland

Die Benzin- und Dieselpreise sind im vergangenen Monat auf über 2 Euro pro Liter gestiegen. Viele Menschen haben ihre Autofahrten bereits auf das unbedingt Notwendige reduziert. Jetzt ist das Thema autofreie Sonntage wieder aufgegriffen worden. Welche weiteren Auswirkungen wird die Ölpreiskrise auf unseren Alltag haben?

Autofreie Sonntage und Geschwindigkeitsreduzierung

Autofreie Sonntage wurden ursprünglich von den Grünen vorgeschlagen, um Emissionen einzusparen. Der Verkehrssektor ist nach wie vor für die höchste Luftverschmutzung in Deutschland verantwortlich. Experten halten es für wahrscheinlich, dass Deutschland seine Klimaziele 2022 und 2023 erneut verfehlen wird.

Die Grünen hoffen, dass die derzeit dringende Notwendigkeit, Kraftstoff zu sparen, helfen könnte, die erforderlichen Maßnahmen zu erreichen. Autofreie Sonntage sind auch Teil des 10-Punkte-Plans der Internationalen Energieagentur (IEA) zur Reduzierung der weltweiten Nachfrage nach Öl. Wenn ganze Länder an einem Sonntag im Monat auf das Auto verzichten, könnten allein an diesem Tag bis zu 95.000 Barrel Öl eingespart werden. Der Plan der IEA sieht auch eine Geschwindigkeitsreduzierung um 10 km/h vor.

Welche weiteren Auswirkungen haben die steigenden Ölpreise? Da die Kraftstoffpreise gestiegen sind, ist auch der Transport von Vorräten und Gütern teurer geworden. 77 % der Güter werden in Deutschland auf der Straße transportiert. Dies trägt zu den stetig steigenden Kosten unserer wöchentlichen Einkaufsrechnungen bei. Im Vergleich zu 2021 sind die Lebensmittelpreise in diesem Jahr um 8,8 % gestiegen.

Auch andere Bereiche der Wirtschaft sind betroffen

Aber es gibt andere, weniger offensichtliche Bereiche, in denen die steigenden Ölpreise in den letzten Monaten erhebliche Auswirkungen hatten. Dazu gehören zum Beispiel Fahrschulen, in denen sowohl der Unterricht als auch die praktische Prüfung teurer geworden sind. Taxifahrer haben auch ihre Tarife erhöht, um mit den steigenden Kraftstoffkosten fertig zu werden.

Ein weiterer Bereich, in dem viele Menschen unter den Auswirkungen der Kraftstoffpreiserhöhungen leiden werden, ist der Bereich der häuslichen Pflege. Auch Pflegedienste müssen ihre Gebühren erhöhen, insbesondere in ländlichen Gebieten. Dies könnte Rentner, die aufgrund der hohen Inflation ohnehin schon Schwierigkeiten haben, ihre täglichen Ausgaben zu bestreiten, zusätzlich in Bedrängnis bringen.

Verbraucherorganisationen sagen voraus, dass ein „Benzinzuschlag“ bald zu einem festen Bestandteil auf den Rechnungen der Kunden werden wird. Dies gilt insbesondere für Lieferdienste, einschließlich Lebensmittellieferungen, sodass Pizza am Freitagabend für viele ebenfalls zu einem teureren Leckerbissen werden dürfte.