Omikron-Subvariante durchkreuzt deutsche Lockerungspläne

Eigentlich will Deutschland bis Mitte März fast alle Corona-Beschränkungen fallen lassen. Doch der Omikron-Subtyp BA.2 könnte diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung machen. Denn diese Variante breitet sich in Deutschland immer weiter aus und alarmiert die Experten zunehmend mehr.

Das Problem: Die Variante ist nicht nur infektiöser als alle bisherigen, sondern schlichtweg auch gefährlicher. Das hat aktuell eine japanische Studie ergeben. Menschen, die sich mit BA.2 infizieren, sollen die Intensivstationen künftig wohl wieder mehr füllen.

14,9 Prozent aller Infektionen in Deutschland sind auf die Omikron-BA.2-Variante zurückzuführen. Noch letzte Woche waren es nur 10 Prozent. Der Subtyp ist also auf dem Vormarsch. Virologin Sandra Ciesek schätzt sogar, dass die Variante bis spätestens Mitte März das Infektionsgeschehen in Deutschland beherrschen könnte. In Dänemark ist sie bereits die dominierende Virusvariante.

Intensivmediziner und Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, ist ebenfalls der Meinung, dass man die Entwicklung des Typs unbedingt im Auge behalten müsste. „Die potenzielle Gefahr von BA.2 ist für die globale Gesundheit größer ist als die von BA.1“, sind sich die meisten Mediziner einig.

Ob BA.2 die Omikron-Welle in Deutschland tatsächlich verlängern und mehr Menschen krank machen wird, lässt sich nicht abschließend voraussagen. Auch nicht, ob die derzeit noch geltenden Corona-Maßnahmen angesichts dieser neuen Unter- ariante Mitte März überhaupt aufgelöst werden können. Am Ende bleibt nur abzuwarten, wie der Verlauf der Pandemie bis in einigen Wochen sein wird und ob die Politik nicht doch noch kurzfristig von ihrem Kurs abweicht und die Maßnahmen angesichts der Infektionszahlen doch noch einmal verlängert.

Begeistern dürfte das dann sicher die wenigsten Deutschen. Denn freuen tun sich die allermeisten bereits auf den angekündigten Freedom-Day am 20.März diesen Jahres.

veröffentlicht von
Alexander Gruenstedt