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Paukenschlag: Diese Kreml-Ankündigung erschreckt selbst Experten

Moskau geht auf die nächste Stufe der Eskalation. Die Staaten auf seiner Liste der „unfreundlichen Länder“ müssen künftig Gaslieferungen in Rubel bezahlen. Diese Entscheidung stellt die westlichen Regierungen vor ein Dilemma.

Russische Gaslieferungen nach Deutschland und viele andere Länder müssen zukünftig in Rubel bezahlt werden. Putin gab allen Beteiligten eine Woche Zeit, um die Zahlungsmodalitäten dieser Forderung anzupassen. Danach würden Euro oder Dollar nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert. Der russische Präsident verkündete diese Entscheidung bei einer Regierungssitzung am Mittwoch.

Die Entscheidung trifft alle Länder auf Russlands Liste der „unfreundlichen Staaten“. Darauf befinden sich unter anderem Deutschland, Großbritannien und die USA.

Putin erklärte, die Maßnahme sei eine Reaktion auf westliche Sanktionen. Eine Zahlung für russische Waren in Devisen habe ihren Sinn verloren. Die westlichen Währungen hätten für Russland keinen Mehrwert mehr, solange russische Vermögensbestände im Ausland eingefroren blieben.

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Auf der Börse zeigen sich bereits erste Reaktionen. Der Rubel legte schon am Mittwochnachmittag gegenüber dem US-Dollar zu. Für die angeschlagene, russische Wirtschaft könnte das ein kleiner Rettungsanker sein. Die russische Landeswährung Rubel liegt seit Ausrollen der Sanktionen auf einem historischen Tiefpunkt.

“Eskalation des Wirtschaftskrieges”
Die Meldung bringt aber vor allem große Unruhe in die ganze Welt. Der deutsche Branchenverband Zukunft Gas nahm die Entscheidung „mit großer Irritation“ zur Kenntnis, ließ dessen Vorstand Timm Kehler am Mittwoch verlauten. „Welche Auswirkungen das auf den Gashandel konkret haben wird, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen.“

“Das ist eine Eskalation des Wirtschaftskrieges”, sagt Jens Südekum, Top-Ökonom und Berater im deutschen Wirtschaftsministerium. Denn diese Entscheidung könnte weitereichende Konsequenzen haben. Sie komme auch für viele unerwartet und stelle einen Vertragsbruch dar, glaubt Südekum. Demnach gäbe es für Gaslieferungen langfristige Verträge in den der Dollar als Handelswährung festgeschrieben sei. Der Westen werde darauf reagieren müssen. Denn wenn der Westen Gaslieferungen in Rubel bezahlt, muss er sich das russische Geld erst einmal bei deren Zentralbank holen und würde damit seine eigenen Sanktionen unterwandern.

Der Experte glaubt, dass ein Embargo von Energieimporten aus Russland „nun wahrscheinlicher“ werde. Das wiederum fürchten unter anderem die meisten, deutschen Politiker. Insbesondere für Industrienationen wie die Bundesrepublik sind die fossilen Energieträger aus Russland nicht so schnell ersetzbar.