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Paukenschlag: Neue Corona-Impfungen sind da – keiner will sie haben

Erinnern Sie sich noch an die allgemeine Aufregung, als die ersten Corona-Impfungen auf den Markt kamen? Millionen von Menschen strömten zu den Impfstellen und standen stundenlang Schlange. Jetzt, kaum eineinhalb Jahre später, mussten Millionen von Impfdosen vernichtet werden. Deutschland erhält derzeit weitere 14 Millionen Dosen angepasster Impfstoffe. Wie sieht nun der Plan der Bundesregierung aus? Wer soll all diese Impfungen bekommen?

Zur Vorbereitung auf den Corona-Herbst stehen ab diesem Monat drei neue Corona-Impfstoffe zur Verfügung. Dabei handelt es sich um einen adaptierten BA.1-Impfstoff und zwei adaptierte BA.4/BA.5-Impfstoffe. Da Omikron inzwischen die am weitesten verbreitete Corona-Variante ist, wurde angenommen, dass die Nachfrage nach den Impfungen wieder einmal die Verfügbarkeit übersteigen würde.

Aber nein, die Hausärzte berichten, dass die Nachfrage nach den neuen Impfstoffen sehr gering war, und die vom BMG angekündigte Bestellgrenze von 240 Dosen pro Arzt und Woche für jeden Impfstofftyp war für die meisten Ärzte kein Thema.

Was ist die Ursache für diese geringe Nachfrage? In erster Linie machen viele Ärzte die Verzögerung einer offiziellen Empfehlung der Stiko für die Verwirrung um die angepassten Impfstoffe verantwortlich. Die Empfehlung der Stiko wurde erst am 20. September herausgegeben, also gut eine Woche, nachdem der erste angepasste Impfstoff in Deutschland verfügbar war.

Ohne die Empfehlung der Stiko mussten die Ärzte die Krankenakte jedes einzelnen Patienten eingehend prüfen, bevor eine der neuen Impfungen verabreicht werden konnte.

Wer soll sich also impfen lassen? An der Empfehlung der Stiko hat sich wenig geändert. Eine erste Auffrischungsimpfung (dritte Dosis) wird nach wie vor für Personen ab 12 Jahren empfohlen – “in der Regel sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung oder Infektion”. Eine zweite Auffrischungsimpfung (vierte Dosis) wird immer noch nur für über 60-Jährige und für Personen empfohlen, die eine Erkrankung haben, die einen schweren Krankheitsverlauf wahrscheinlicher macht.

Bei Auffrischungsimpfungen sollten die Ärzte vorzugsweise die neuen, an Omikron angepassten Impfstoffe verwenden. Welche Version des Impfstoffs, d. h. BA.1-adaptiert oder BA.4/BA.5-adaptiert, spielt keine Rolle, da das Hauptziel immer noch darin besteht, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Derzeit sind ohnehin nur BA.1-Impfstoffe verfügbar.

Ob dies dazu führt, dass alle 14 Millionen Impfstoffdosen verbraucht werden, oder ob sich Deutschland im nächsten Jahr um diese Zeit wieder auf die Vernichtung von Millionen unverbrauchter Dosen vorbereitet, ist laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach ein “Luxusproblem”.