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Paukenschlag: Russland behauptet, dass britische Elite-Soldaten in der Ukraine intervenieren

Russland behauptet, dass britische Spezialeinheiten im Ukraine-Krieg intervenieren. Wenn das stimmt, hätte sich ein NATO-Staat kriegerisch in den Konflikt eingemischt. Das könnte massive Konsequenzen nach sich ziehen.

Am Samstag-Nachmittag machten russische Medien eine bedrohliche Meldung. Demnach ermittelt Russlands oberste Ermittlungsbehörde im Fall einer möglichen Intervention Großbritanniens im Ukraine-Krieg.

Die russische Nachrichtenagentur habe Hinweise darauf, dass rund 20 Mitglieder des Special Air Service (SAS) in der Region Lwiw bei Sabotageakten gegen Russland helfen. Wenn dieser Vorwurf stimmt, könnte das bedeuten, dass das NATO-Mitglied Großbritannien aktiv in den Krieg eingegriffen hat.

Russland hatte mehrfach gefordert, dass die NATO sich bei dem Konflikt in der Ukraine heraushalten müsse. Alles andere könnte Moskau als Angriff werten. Sobald Russland sich im Verteidigungsfall sieht, eröffnet es Putin die Legitimation, mit allen Mitteln gegen den vermeintlichen Aggressor vorzugehen – in diesem Fall Großbritannien und damit die NATO.

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Noch muss geklärt werden, was es mit dem Bericht auf sich hat. Fakt ist, dass sich ohnehin Einsatzkräfte der britischen SAS in der Ukraine aufhalten. Sie bilden dort seit Jahren ukrainische Streitkräfte aus. Im Zuge des russischen Angriffskriegs hatten sie sich aber zurückgezogen. Nach Informationen der britischen “Times” hätten diese ihre Arbeit Anfang des Monats jedoch wiederaufgenommen. Sie sollen ukrainische Bataillone im Raum Kiew unterrichtet haben, damit diese bestimmte Panzerabwehrraketen einsetzen können.

Gemäß UN-Charta sind weder Trainingsangebote oder die Lieferungen von Waffen, noch Sanktionen als ein Kriegsakt zu werten. Russland hatte jedoch mehrfach gedroht, dass der Westen aufpassen müsse, keine roten Linien zu überschreiten – etwa durch die Lieferung von schweren Waffen oder bei der Durchsetzung zu heftiger Sanktionen. Aus russischer Sicht gebietet sich hier viel Spielraum, ab wann eine Handlung als Intervention oder gar Aggression gegen Russland gilt.

Experten wie der Politologe Julian Wucherpfennig gehen ohnehin davon aus, dass Putin jederzeit einen Grund suchen könnte, um die NATO zum Angreifer zu erklären. Denn immer wieder häufen sich Berichte, dass der Angriff auf das ukrainische Brudervolk auch in der russischen Bevölkerung und nicht zuletzt auch bei den Soldaten umstritten ist. Wenn der Westen zum bösen Angreifer würde, könnte Putin die Bevölkerung geeint hinter sich bringen und seine eigenen Truppen besser motivieren, glaubt der Professor für International Affairs and Security an der Hertie School.