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Putin hat den Angriff auf sein Kriegsziel Deutschland schon begonnen

Seit Deutschland damit begonnen hat, die Ukraine in ihrem Kampf gegen die russischen Invasoren offen mit Waffen zu unterstützen, sieht es sich einer Reihe von Drohungen ausgesetzt. Russische Propagandisten und sogar einige Putins engsten Vertrauten haben mit Vergeltung gedroht. Aber die Aktionen gegen Deutschland sind bereits über die Ebene der Drohungen hinausgegangen.

Deutschland ist bereits unter Attacke. Aber in der heutigen Zeit werden die Schlachten nicht immer auf dem Schlachtfeld geschlagen. Stattdessen wird der Krieg auf heimtückische Weise mit einer Welle nach der anderen von Cyberangriffen geführt.

Im Januar dieses Jahres wurde bekannt, dass Deutschland die Entsendung von Leopard-2-Panzern in die Ukraine unterstützen würde. Innerhalb weniger Stunden wurden die Websites zahlreicher deutscher Behörden, darunter Energieunternehmen, Flughäfen und Polizeinetzwerke, angegriffen. Der Aufruf kam von der russischen Hackerseite Killnet, die sich zu dem Angriff als direkte Vergeltung gegen Berlin bekannte.

Killnet war Mitte Februar erneut involviert, als die Websites von sieben deutschen Flughäfen, darunter Düsseldorf, Nürnberg und Dortmund, von groß angelegten DDoS-Angriffen betroffen waren. Bei DDoS-Angriffen (Denial of Service) wird ein Computersystem mit Nachrichten oder Verbindungsanfragen überflutet. Dies ist die bevorzugte Methode der Hacker, um Websites zum Absturz zu bringen.

Zuletzt geriet der Automobil- und Rüstungskonzern Rheinmetall ins Visier der Hacker. Rheinmetall ist ein wichtiger Lieferant von Munition und Aufklärungssystemen für die Ukraine. Die Geschütze des Leopard-Panzers stammen von Rheinmetall, ebenso wie ein großer Teil der von den ukrainischen Streitkräften verwendeten Artilleriegeschosse.

Am 14. April wurde ein groß angelegter Cyberangriff auf die Industriekundensparte von Rheinmetall gestartet. Wie The Record Media berichtet, teilte das Unternehmen am 22. Mai mit, dass es immer noch damit beschäftigt sei, “weiter an der Behebung” des Angriffs zu arbeiten. Es konnte auch bestätigen, dass die Ransomware-Gruppe Black Basta hinter der Cyberattacke steckt. Cybercrime-Ermittler haben die Gruppe mit dem seit langem bestehenden Cybercrime-Kartell FIN7 verknüpft, dem Verbindungen zu Russland nachgesagt werden.

Nach Angaben von The Record war Black Basta auch für die Angriffe auf den Schweizer Technikriesen ABB, die American Dental Association, den deutschen Windparkbetreiber Deutsche Windtechnik und das britische Outsourcing-Unternehmen Capita verantwortlich.

Innenministerin Nancy Faeser hatte bereits im Februar davor gewarnt, dass Wladimir Putin enorme Ressourcen in Cyberangriffe als wichtigen Teil seines Angriffskrieges steckt. “Wir stehen im Wettbewerb mit immer neuen Angriffsmethoden und Technologien”, sagte sie.

Foto: Kremlin.ruCC BY 4.0, via Wikimedia Commons