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Schock: Katarina Witt bricht in Tränen aus

Sie zerbricht am Wirbel um ihre Person und wird in der Kür nur Vierte – das Schicksal um die junge Athletin Kamila Walijewa (15) nimmt auch ARD-Expertin Katarina Witt ordentlich mit.

Es ist ein außergewöhnlich emotionaler Auftritt im Live-TV: Deutschlands Eiskunstlauf-Ikone Katarina Witt ist bei einer Olympia-Übertragung der ARD vor laufenden Kameras in bittere Tränen ausgebrochen. „Was da passiert ist, ist das Allerschlimmste. Sie ist daran zerbrochen. Sie wurde der Welt zum Fraß vorgeworfen“, schluchzt die 56-jährige Sportlerin.

Nach dem tagelangen Wirbel um ihr Dopingvergehen hat die Eiskunstläuferin Kamila Walijewa vom Russischen Olympischen Komitee (ROC) im olympischen Damen-Einzel Platz vier belegt. Die erst 15-Jährige konnte dem übermenschlichen Druck nicht Stand halten.

Die ehemalige Eiskunstläuferin Katarina Witt war nach dem Drama um die Europameisterin völlig aufgelöst und weinte: „Das ist nicht zu ertragen. Es ist genau das eingetreten, vor dem man sie hätte schützen müssen. Sie ist 15, sie ist Kind“, sagte die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin unter Tränen in der Sportschau.

Witt fordert erneut eine Altersgrenze, ein Thema, das ihr sehr am Herzen liegt. „Jetzt ist genau der Zeitpunkt zu überlegen, ob es nicht eine Altersgrenze geben muss. Denn es ist verantwortungslos, was hier mit dem Talent gemacht wird. Ich habe fast die Angst, dass sie das nicht schafft – und die nächste 14-jährige Läuferin schon da ist“, so Witt.

Der ehemalige Eislauf-Profi verweist auf die beiden letzten Olympiasiegerinnen im Eiskunstlauf Adelina Sotnikowa 2014 in Sotschi und Alina Sagitowa 2018 in Pyeongchang, Beide waren bei ihren Erfolgen noch keine 18 Jahre alt und nahmen an der diesjährigen Olympiade nicht mehr teil. „Die Läuferinnen sind verschwunden. Ich hatte mir gewünscht, dass ich sie in Wettkämpfen weiter verfolgen kann. Was ist der Grund, dass wir wollen, dass 15-, 16-jährige Mädchen den Höhepunkt ihrer Karriere erreichen? Kann man das nicht nach hinten verschieben?“

Das, was diese jungen Athletinnen leisten ist enorm – ihnen gelingen Sprünge, die vor 30 Jahren noch unvorstellbar waren. Am liebsten hätte der russische Verband die erst 14 Jahre alte Adelja Petrosjan nominiert, die angeblich zwei vierfache Rittberger hintereinander springen kann.

Witt übte scharfe Kritik am öffentlichen Umgang mit diesen Teenagern und im Hinblick auf die junge Kamila Walijewa unter Tränen: „Ich könnte verrückt werden. Es ist so verantwortungslos, was hier gemacht wurde. Sie war ein Schatten ihrer selbst, als sie hier rausgegangen ist. Sie konnte nicht gewinnen in diesem ganzen Spiel.“

Foto: Screenshot ARD