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Schockierender Fund: Russische Armee verwendet tödliche Pfeilmunition

In den vergangenen Wochen bestimmten viele Gräueltaten im Ukraine-Krieg die Schlagzeilen, so etwa das Massaker an Zivilisten im Kiewer Vorort Butscha. Nun haben Gerichtsmediziner bei Untersuchungen festgestellt, mit welch grausamen Mitteln der Tod eintrat. Die russische Artillerie verwendete offenbar eine sogenannte Pfeil-Munition, die für vielfältige Wunden im Körper sorgt.

Während der schweren Kämpfe in Butscha im vergangenen Monat hat die Invasionsarmee offenbar eine vom Völkerrecht geächtete Munition verwendet. Ukrainische Gerichtsmediziner untersuchten Dutzende tote Zivilisten und fanden dabei Fléchette-Munition in den Körpern der Opfer. Unter anderem der britische „Guardian“ berichten davon, dass der Kopf und die Brust in vielen Fällen besonders betroffen waren.

Verheerend sind diese kleinen Pfeile besonders dadurch, dass in einer Granate bis zu 8.000 Metallteile enthalten sein können. Explodiert eine solche Granate mittels eines Zeitzünders, so sind die Folgen gravierend, denn über einen Bereich von 300 Meter in der Breite und 100 Meter in der Tiefe prasseln die spitzen Gegenstände dann nieder. Zudem zerbrechen sie offenbar in den Körpern von Getroffenen und richten somit noch mehr Schaden an.

Gegenüber dem britischen Blatt sagte der Gerichtsmediziner Wladyslaw Pirowskyi, der eine Vielzahl von Opfern aus der Region um Butscha und Irpin untersuchte: „Wir haben mehrere wirklich dünne, nagelähnliche Objekte in den Körpern von Männern und Frauen gefunden. Es ist sehr schwer, diese Pfeile im Körper zu finden, weil sie so dünn sind“.

Diese Munition hat eine lange Tradition in kriegerischen Auseinandersetzungen und wurde schon im ersten Weltkrieg verwendet. Vor allem in der Munition von Panzern oder auch Feldgeschützen kommen sie immer wieder zum Einsatz. Trifft so ein Pfeil ein Objekt, etwa einen menschlichen Körper, so können sie sich verbiegen und zu tiefen Wunden führen. Parallel dazu bricht das Ende des Pfeils oft auch noch ob und sorgt für zusätzliche Verwundungen.

Augenzeugen berichten, dass kurz vor den Rückzug der russischen Streitkräfte die Artillerie diese Geschosse verwendet habe. Viele Bewohner, die nicht direkt getroffen wurden, berichteten jedoch davon, in persönlichen Gegenständen, etwa Autos, solche Nägel gefunden zu haben.

Das Problem mit dieser Munition ist jedoch, dass sie zwar geächtet, aber auf internationaler Ebene eben nicht verboten ist. Diese unpräzisen Waffen, die oft tödliche Folgen haben, sind aber ein eklatanter Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht.