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Selenskyj fordert mehr: Deutschland soll Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe liefern

Bis Ende 2022 hat Deutschland Waffen und Material im Wert von über 2,24 Milliarden Euro an die Ukraine geliefert. Letzte Woche sagte Bundeskanzler Olaf Scholz die Lieferung der lang ersehnten Leopard-2-Panzer zu. Jetzt fordert die Ukraine, dass Deutschland Kampfjets und U-Boote und vieles mehr liefern muss.

Nur wenige Stunden nachdem Olaf Scholz der Lieferung von 14 Leopard-2-Kampfpanzern zugestimmt hatte, schrieb der stellvertretende ukrainische Außenminister Andriy Melnyk auf Twitter: “Und jetzt, liebe Verbündete, lasst uns eine starke Kampfjet-Koalition für die Ukraine aufbauen, mit F-16 und F-35, Eurofightern und Tornados, Rafale- und Gripen-Jets – und allem, was ihr der Ukraine liefern könnt.”

Aber nicht nur das, Melnyk fordert dann auch noch Kriegsschiffe und U-Boote. Schließlich “haben wir eine sehr lange Küste”. Der Subtext ist klar. Deutschland und die NATO als Ganzes müssen mehr liefern, sonst ist alles verloren.

Militärexperten zufolge könnte sich der Kreml in den nächsten Monaten auf eine Großoffensive vorbereiten. Russland hat vor kurzem weitere 1400 Soldaten samt Waffen und Ausrüstung nach Belarus entsandt, um dort an einer Reihe von Militärübungen teilzunehmen. Es wird befürchtet, dass dies eine Vorbereitung auf die Eröffnung einer neuen Front über Belarus sein könnte, die die Ukraine in eine schwierige Lage bringen würde.

Einige Militärbeobachter spekulieren jedoch, dass die von der Ukraine angeforderten Kampfflugzeuge möglicherweise nicht ausschließlich der Verteidigung der Ukraine dienen. Ihr Zweck könnte leicht darin bestehen, den Krieg nach Russland zu tragen. Erst vor wenigen Wochen sorgten Angriffe auf russische Militäreinrichtungen weit innerhalb des russischen Territoriums für Schlagzeilen. Wozu wäre die Ukraine in der Lage, wenn sie über Eurofighter und Tornados verfügen würde?

Bundeskanzler Scholz hat sehr entschieden auf die ukrainische Anfrage reagiert: Deutschland wird keine Kampfjets in die Ukraine schicken. Der Lieferung von schweren Kampfpanzern hat er nach langem Überlegen und nach viel Druck von außen zugestimmt. Scholz wolle “das Risiko der Eskalation” nicht erhöhen, sagte er in einem Interview mit dem Tagesspiegel.

Trotz der zunehmenden Drohungen Russlands gegen Deutschland und die NATO-Staaten glaubt Scholz, dass ein Krieg zwischen Russland und der NATO noch vermieden werden kann. Er sagt: “Ich werde noch einmal mit Putin telefonieren”, so Scholz. “Aber klar ist natürlich auch: Solange Russland mit unverminderter Aggression Krieg führt, wird sich an der aktuellen Situation nichts ändern.”

Foto: Wolodymyr Selenskyj, über dts Nachrichtenagentur