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Staatsanwaltschaft ermittelt: Probleme bei Ferrero schon länger bekannt

In den letzten Tagen hat sich der Produktrückruf bei Ferrero zu einem Skandal ausgeweitet. Und nun kommt es für das Unternehmen knüppeldicke. Nicht nur, dass durch die Salmonellenproblematik in einem Werk in Belgien gerade rund um Ostern weniger Produkte ausgeliefert werden können. Auch die Staatsanwaltschaft interessiert sich inzwischen für die Vorgänge in der Produktion. Denn dem Hersteller waren die Probleme wohl schon länger bekannt.

Im Falle des Salmonellen-Ausbruchs bei Ferrero, dem Hersteller der „Kinder“-Produkte, hat sich nun auch die Staatsanwaltschaft in Belgien eingeschaltet und erste Untersuchungen gegen das Unternehmen eingeleitet. Dabei geht es um das Werk in Arlon, welches in der vergangenen Woche auf Anweisung der örtlichen Behörden geschlossen werden musste. Zuerst haben, mit Verweis auf die Staatsanwaltschaft der Provinz Luxemburg, die Nachrichtenagentur Belga und örtliche Medien darüber berichtet. Zurück gehen diese Untersuchungen auf mehrere Hundert Salmonellen-Infektionen in ganz Europa, die mit Produkten aus dem Werk Arlon in Verbindung gebracht werden.

Zudem ist dem Unternehmen für diesen Standort durch die Aufsichtsbehörde Afsca bis auf die Produktionslizenz entzogen worden. Diese werde erst wieder erteilt, wenn alle erforderlichen Maßnahmen zur Lebensmittelsicherheit zur vollsten Zufriedenheit umgesetzt worden sind. Parallel dazu werden alle Produkte aus der „Kinder“-Schokoladenserie zurückgerufen, welche in der betreffenden Produktionsanlage stammen. Zudem wurde durch die Aufsichtsbehörde veranlasst, dass auch der Einzelhandel alle betreffenden Artikel aus den Auslagen genommen werden sollen.

Schon im Laufe der vergangenen Woche waren durch das Unternehmen Ferrero in etlichen Ländern eine Vielzahl von „Kinder“-Süßigkeiten zurückgerufen worden. Dabei habe es sich nach Aussage der Firma um eine reine Vorsichtsmaßnahme im Rahmen des Verbraucherschutzes gehandelt. Man nehme die Angelegenheit sehr ernst, betonte der Hersteller, auch wenn es bislang noch keinen positiven Test auf Salmonellen in den Produkten gegeben habe.

Erschreckend ist die Tatsache, dass dem Unternehmen bereits seit dem 15. Dezember bekannt war, dass es in dem belgischen Standort Probleme mit Salmonellen gibt. Festgestellt wurden diese an einem Sieb am Auslass von Rohstofftanks. Umgehend nach dem Bekanntwerden der Verunreinigung seien die betroffenen Produkte zurückgehalten worden. Es erfolgt daraufhin ein Tausch des Filters und die Kontrolle sowohl von unfertigen wie auch fertigen Artikeln sei gesteigert worden.