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Todesprognose für Ungeimpfte: Hatten Lauterbach und Spahn am Ende doch Recht?

Im Herbst sorgte Karl Lauterbach mit seiner Frühjahrsprognose für Aufruhr: Bis zum Frühlingsanfang seien nämlich Impfgegner entweder genesen, geimpft oder gestorben. Dieses Zitat stürzte insbesondere die Querdenker-Szene in Aufruhr. Lauterbach wurde als Lügner bezeichnet und erlebte eine riesige Protestwelle, v.a. in den sozialen Medien.

Jens Spahn – damals noch Gesundheitsminister – stieß ebenfalls ins gleiche Horn und begründete damit seine Impfempfehlung. Jetzt ist der Winter quasi vorbei und es stellt sich die Frage – lag die Prognose der beiden umstrittenen Politiker richtig oder daneben?

Was man sagen kann:
Komplett richtig lagen die beiden natürlich nicht, denn es gibt noch immer viele Ungeimpfte, die eben nicht genesen oder gestorben sind.
Gleichzeitig müssen wir zugeben, dass dieser politische Spruch nicht ganz daneben lag. Deutschland hat den Winter über massive Fallzahlen erlebt, an die im Oktober kaum einer geglaubt hat. Und auch jetzt gehen die Zahlen (und wir haben ja noch keinen Frühlingsanfang) mit täglich weit über 200.000 Fällen (die Dunkelziffer kommt noch oben drauf) massiv durch die Decke.

Insofern lag die Tendenz der Prognose, dass ein enormer Teil der Ungeimpften (aber auch der Geimpften) eine Corona-Erkrankung im Laufe des Winters durchmacht, durchaus richtig. Glücklicherweise sind das Resultat in den weit überwiegenden Fälle Genesene und nicht Gestorbene. Aber auch die Todeszahlen sind mit 200-300 pro Tag weiterhin enorm.
Mit dafür verantwortlich ist mit Sicherheit die Omikron-Variante, die zwar viel ansteckender als Delta ist, aber eben auch für weniger Hospitalisierungen und Sterbefälle sorgt. Wie die langfristigen Folgen davon sind – Stichwort „Long Covid“ – ist hingegen noch vollkommen offen. Erwartet wird, dass 30% der Erkrankten langfristige Beeinträchtigungen über Monate erleben. Was der Virusbefall hingegen mit Blutgefäßen, Immunsystem, Organen und Hirn auf Sicht von Jahren macht, weiß noch keiner. Einige Länder wie bspw. Finnland gehen davon aus, das „Long Covid“ die dominierende chronische Krankheit sein wird.