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Überraschende Wende: Angela Merkel spricht offen über ihre Zitteranfälle

Die letzten Jahre der Kanzlerschaft von Angela Merkel waren nach mehreren Zitteranfällen in der Öffentlichkeit von der Sorge um ihre Gesundheit geprägt. In dieser Zeit sah man sie bei offiziellen Anlässen oft auf einem Stuhl sitzend. Jetzt, ein halbes Jahr nach der Übergabe ihres Amtes an Olaf Scholz, spricht Angela Merkel offen über die Ursachen ihrer Zitteranfälle.

Das Zittern wurde zunehmend schlimmer

Im Juni 2019, beim Antrittsbesuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj, wurde erstmals beobachtet, dass Angela Merkel sichtbar zitterte, als sie aufstand, um Kiews neues Staatsoberhaupt zu begrüßen. Das Zittern hatte sich wieder gelegt, als sie neben dem Präsidenten herging. In einer späteren Erklärung sagte Merkel, dass die Ursache für ihr Zittern an diesem Tag darin bestand, dass sie an einem heißen Tag zu wenig Wasser und zu viel Kaffee getrunken hatte.

Ein paar Tage später gab es ein zweites Mal, dass die Kanzlerin wieder sichtlich zu kämpfen hatte. Diesmal trat das Zittern auf, als die damalige Bundesjustizministerin Christine Lambrecht im Schloss Bellevue ihre Ernennungsurkunde entgegennahm.

Beim Besuch des damaligen finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne in Berlin erlitt Merkel dann einen dritten Anfall. Von da an sah man, dass die Kanzlerin große Teile mehrerer Staatsanlässe im Sitzen verbrachte.

Merkel: Zitteranfälle hatten zwei Ursachen

Jetzt, fast ein halbes Jahr nach dem Rücktritt von ihrem Amt als Kanzlerin, spricht Angela Merkel im Berliner Ensemble im Interview mit dem Journalisten Alexander Osang offen über ihre gesundheitlichen Probleme. Laut Merkel wurden die Anfälle durch zwei Dinge verursacht: Erschöpfung nach dem Tod ihrer Mutter, die „mehr Zeit in Anspruch genommen hat, als ich dachte“, und Dehydrierung.

Merkels Mutter starb im April 2019 und scheint die damalige Bundeskanzlerin viel intensiver und länger als erwartet beeinflusst zu haben. Sie sagt, sie habe damals an Erschöpfung gelitten, zu viel Kaffee getrunken und sei nicht so hydriert geblieben, wie sie es hätte tun sollen.

Aus Befürchtungen, dass das Zittern während militärischer Ehrungen wieder auftreten könnte, sei sie dann „besser zurande gekommen“, wenn sie beim Empfang von Staatsgästen einen Stuhl auf das Podium gestellt und „die Nationalhymnen im Sitzen abgenommen habe. Das ging auch und das hat mir dann gutgetan.“

Foto: Angela Merkel, über dts Nachrichtenagentur