Überraschende Wende: Keine Corona-Auffrischung mehr nötig

Die meisten deutschen Erwachsenen sind mindestens zweimal gegen das Coronavirus geimpft. Über die Hälfe haben sogar bereits ihre erste Auffrischungsimpfung, den sogenannten Booster, erhalten. Für Hochrisikopatienten wie etwa massiv Vorerkrankte oder ältere Personen, wird jetzt sogar von vielen Wissenschaftlern und Ärzten ein zweiter Booster, sprich die insgesamt vierte Impfung, empfohlen.

Anders sieht das jedoch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif). Diese beiden empfehlen keine zweite Auffrischung. Und das weder generell noch für bestimmte Patienten. Eine solche vierte Impfung habe derzeit nur eine wirklich geringe Wirkung.
Zwar führe eine erneute Immunisierung zu einer erhöhten Antikörperzahl, bringe beim Schutz vor neuen Ansteckungen aber nur wenig Wirkung. Das erklärt Christoph Berger Präsident der Ekif. Dabei bezieht er sich auch auf eine Studie aus Israel.

Eine Grundimmunisierung und ein einmaliger Booster seien ein guter und auch nachhaltiger Schutz vor schweren Erkrankungen und Krankenhauseinweisungen. Diese Schutzkombination würde auch gut gegen die mittlerweile vorkommenden Varianten helfen – übrigens auch bei der älteren Bevölkerung.

Wer jedoch dennoch eine vierte Impfung haben möchte, der könne diese natürlich auch bekommen. In diesem Falle ist der Hausarzt oder die Hausärztin der passende Ansprechpartner.

Nicht auszuschließen ist zudem, dass ein zweiter Booster im kommenden Herbst empfohlen wird. Je nachdem wie die Schutzwirkung in ein paar Monaten dann generell aussieht. Es bleibe abzusehen, ob das nötig sein werde und wenn ja, bei wem. Es gelte aber, dieses Szenario vorzubereiten, damit der Plan umgesetzt werden könne, wenn die Situation eintrete.
Es könnten dann beispielsweise ähnliche Impfaktionen stattfinden, wie sie etwa seit Jahren im Rahmen der Grippeschutzimpfung praktiziert werden. Hauptsache es ist dann alles gut organisiert und Deutschland steht genügend Impfstoff zur Verfügung.