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Virologe Drosten klärt über neue Corona-Varianten auf

In der letzten Zeit wurde aus Sicht des Virologen Christian Drosten „viel Nonsens“ über Omikron und die zugehörigen Subtypen verbreitet. Nun klärt er über die Mutationen BA.4 und BA.5 und die Gefahr von „Immunescapes“ auf.

Der Omikron-Subtyp BA.2 ist derzeit noch immer vorherrschend in Deutschland. Vereinzelt werden aber auch die Mutationen BA.4 und BA.5 nachgewiesen. Dies hat der Virologe Christian Drosten zum Anlass genommen, dazu auf Twitter Stellung zu beziehen. „Nach dem vielen Nonsens, der hier in den vergangenen Wochen verbreitet wurde, möchte ich mal wieder ein paar Informationen zu Sars-CoV-2 geben“.

Den Aussagen des Wissenschaftlers zufolge gehen die neuen Subtypen nicht auf BA.1 oder BA.2 zurück, sondern haben Bestandteile, die aus der Delta-Variante bekannt seien. Darüber hinaus gibt es weitere Mutationen, die eine Möglichkeit bieten, dass die Immunantwort des Körpers, die durch die Impfung aufgebaut wurde, leichter umgangen werden kann. Dies bezeichnet man als „Immunescape“.

Um dies zu verdeutlichen, richtet er seinen Blick auf Südafrika. Dort nahmen die Infektionen mit BA.4 und BA.5 seit dem Jahresbeginn nur langsam zu, doch inzwischen grassiert eine heftige Welle im ganzen Land. Daraus schlussfolgert der Experte der Berliner Charité: „Wahrscheinlich hat die Variante einen Immunescape-Vorteil in einer Bevölkerung, in der es (wie in Südafrika) keine BA.2-Welle gab”. Zwar steigen bislang die Belegungen der Krankhäuser nicht an, doch besteht eine reelle Gefahr, dass sich dies in den nächsten zwei Wochen ändern könne. Eine starke Verbreitung in Europa ist derzeit aber nicht abzusehen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte Mitte des Monats diese beiden Varianten jedoch als „besorgniserregend“ eingestuft. Doch gebe es bislang keine Hinweise darauf, dass sich ein schwerer Krankheitsverlauf bei einer Infektion ergibt.

Allerdings gibt es bei der BA.2-Variante noch eine Mutation, die nach Aussage von Drosten eine erhöhte Ansteckungsgefahr mit sich bringt. Die BA.2.12.1 genannte Veränderung weise eine markante „Virulenzerhöhung“ auf. Sie hat sich vor allem in den USA wie auch Indien verstärkt ausgebreitet. Einher geht dies mit steigenden Einweisungen in Krankenhäuser, doch sei dies bislang noch nicht besorgniserregend, so der Virologe. So liegt der Anteil an den Neuinfektionen in den USA durch diese Untervariante bei derzeit etwa 28 Prozent. BA.2 ist mit 68 Prozent Anteil somit weiterhin die vorherrschende Corona-Variante.

Für Deutschland gibt es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts eine Entwarnung. So sei die Omikron-Welle im Land nun gebrochen, selbst wenn in den letzten 24 Stunden rund 130.000 Neuinfektionen nachgewiesen wurden. Sieben Tage zuvor waren es noch 50.000 Fälle mehr, doch bleibt eine gewisse Unsicherheit bezüglich fehlender Daten.