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Vorwurf ‘Panik-Fernsehen’ – ZDF muss sich rechtfertigen

Ausgangspunkt der Kritik war eine Zuschauerbeschwerte direkt beim ZDF. Die Zuschauerin Brigitte F. laß dem ZDF deutlich die Leviten: “Hört doch mit der spezial-Sendung auf, es nervt nur noch. Die Panikmacherei geht weiter.”

Dabei ging es der Beschwerdeführerin um die Sendung zu Putins Krieg in der Ukraine. Damit trifft die Zuschauerin sicher insofern einen Nerv, dass nach zwei Jahren Corona-Pandemie natürlich viele Zuschauer es ein Stück weit müde sind, täglich neue Katastrophen zu sehen. Aber: Der Lauf der Welt richtet sich nun mal nicht nach den (ZDF-) Zuschauern.

Auch kann man sicher über Umfang und Darstellung des Krieges diskutieren, aber dass (und zwar ausführlich) über den schlimmsten Angriffskrieg auf europäischen Boden seit dem 2. Weltkrieg berichtet wird, ist zweifellos im Interesse der Zuschauer und auch im Bereich des Kernauftrags des öffentlich rechtlichen ZDF.

Entsprechend klar fiel auch die Reaktion des Senders aus:
“Hallo Brigitte, wir haben einen Informationsauftrag und dazu gehört es, umfassend und tiefgründig über den Krieg in der Ukraine zu berichten.”

Die klare Berichterstattung von Fakten und Hintergründen ist gerade in aktuellen Zeiten ein wichtiger Wert unserer Medienlandschaft.

Weiter schreibt das ZDF:
“Gerade, wenn sich wie zurzeit die Nachrichten überschlagen, ist es wichtig, dass sie von gut ausgebildeten Journalisten nüchtern, sachlich und informativ aufbereitet und Hintergründe erklärt werden.”
Und damit liegen die TV-Kollegen durchaus richtig. Ob das nun per se mit Zwangsgebühren finanziert werden muss, ist eine andere Frage. Insbesondere wenn man im Vergleich schaut, wie professionell und mit direkt im Kriegsgebiet eingebetteten Journalisten dies private Medien tun. Führend ist hier mit Sicherheit bild.de im ihrem Lead-Reporter Paul Ronzheimer direkt in Kiew zu nennen.

Insofern könnte man wohl eher das ZDF kritisieren, warum es mit seinen gigantischen Budgets keine bessere Berichterstattung (hochkarätige Experten, mehr Vor-Ort-Berichte, bessere Präsentation etc.) leistet. Denn größter Kritikpunkt am zwangsgebührenfinanzierten Fernsehen ist mit Sicherheit die Verwendung der Mittel: Denn im Vergleich zu nervigen Vorabendserien, bestenfalls mittelmäßigen Spielfilmen oder den tausenden Volksmusiksendungen sind die Nachrichtenformate mit Sicherheit ein positiver Leuchtturm.

Foto: ZDF, über dts Nachrichtenagentur