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Wahnsinn: Russland greift nach nächstem Land

Die Kurilen-Inseln sind auch über 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein großer Zankapfel zwischen Russland und Japan. Nun steigen im Zuge des Ukraine-Krieges die Spannungen zwischen den beiden Ländern und Moskau kündigte an, man wolle auf dieser kleinen Inselgruppe wieder umfangreich aktiv werden.

Der Vize-Ministerpräsident von Russland, Juri Trutnew, hat gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass bestätigt, dass man die Kurilen-Inseln, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs zwischen Tokio und Moskau für Verstimmungen sorgen, nun vollständig erschließen werde. Der Politiker befindet sich gerade auf einem Arbeitsbesuch in der fernöstlichen Region Chabarowsk. Es besteht jetzt die Befürchtung einer weiteren Belastung der Beziehungen zu dem fernöstlichen Land, denn auch Japan hegt Ansprüche auf die vier südlichsten Inseln. Schon im vergangenen Sommer gab es erst Berichte einer erhöhten Militärpräsenz der Russen auf diesen Inseln.

Der Streit zwischen den beiden Ländern geht zurück bis zum zweiten Weltkrieg, denn die damalige Sowjetunion hatte die vier Kurilen-Inseln, die Japan als sein Territorium betrachtet, annektiert. Mehrmals wurde seitdem versucht, ein formales Ende der kriegerischen Auseinandersetzung durch die Unterzeichnung eines Friedensvertrags zu erreichen, was aber durch den Konflikt regelmäßig torpediert wird.

Zu einer weiteren Verschlechterung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern kam es im Zuge des russischen Einmarsches in der Ukraine. Japan ist Mitglied der G7-Vereinigung und schloss sich den Sanktionen gegen Moskau an. Als Konsequenz legte Russland alle Verhandlungen für einen Friedensvertrag rund um die Kurilen auf Eis. Das Außenministerium erklärte, Japan füge mit seiner Haltung gegen den Militäreinsatz im Nachbarland den Interessen Moskaus erheblichen Schaden zu.

Die Regierung in Tokyo hatte derweil zu Beginn des vergangenen Monats seinerseits die Gebietsansprüche noch einmal erneuert. Die vier umstrittenen Inseln seien ein fester Teil der japanischen Identität, zitiert die Tageszeitung „Sankei Shimbun“ den Außenminister Yoshimasa Hayashi. Eine ähnliche Wortwahl traf zuvor schon der Ministerpräsident Fumio Kishida.